Vom 28. Oktober bis zum 3. November fand DOK Leipzig statt, Deutschlands wohl renommiertestes Festival für Dokumentar- und Animationsfilme. Neben dem sorgfältig kuratierten Filmprogramm gab es zahlreiche Netzwerkaktivitäten, Panels und Projektpräsentationen für die Branche. Besonders im Fokus standen fünf neue ukrainische Dokumentarfilme in der "works-in-progress" Präsentation. Diese lebensnahen und kreativen Projekte vermitteln eindrücklich, was es bedeutet, im ständigen Ausnahmezustand eines von außen aufgezwungenen Krieges zu leben. Die emotionalen, vielschichtigen und sehr persönlichen Dokumentarfilmprojekte sollen hoffentlich bald ihre Festival-Premieren erleben.
Zu den Gästen der DOK Leipzig gehörte auch der Regisseur Daniel Abma, dessen Film IM PRINZIP FAMILIE in Leipzig Premiere feierte und der ebenfalls beim FilmFestival Cottbus gezeigt wird, wo Abma zudem in der Dialog-Jury mitwirkt. Ebenso war die ukrainische Filmemacherin Tetiana Khodakivska anwesend, die in Leipzig am Ex Oriente Film Workshop teilnahm. Khodakivska zeigt in Cottbus ihren beeindruckenden Dokumentarfilm STORIES FROM THE CELLAR, der sich mit dem Leben von Kindern im Angriffskrieg gegen die Ukraine befasst.
Einen besonderen Erfolg feierte der Film PELIKAN BLUE, der bei DOK Leipzig als bester langer Animationsfilm ausgezeichnet wurde. Im Spectrum des FilmFestival Cottbus wird dieser Film zu sehen sein. Die Geschichte dreht sich um drei Jugendliche im Ungarn der Nachwendezeit, die sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs auf eine Traumreise begeben – ohne Geld, aber mit gefälschten Fahrscheinen. Was als kleiner Trick für die eigene Reise beginnt, weitet sich bald aus, denn die Nachfrage wächst. Der Film ist eine unterhaltsame, aber auch melancholische Animation über Aufbruchstimmung und kleine Gaunereien im Jahr 1989.
Das und vieles mehr nur beim 34. Filmfestival Cottbus!