SHE LOVED BLOSSOMS MORE

In einem alten, verwachsenen und verlebten Herrenhaus sind es vor allem die zwei Brüder Hedgehog und Japan, die das Forschungsprojekt ihres Vaters weiterführen. Zwischen konservierten Tierkadavern, elektronischen Apparaturen und den historischen Ornamenten der Villa schicken sie Tiere mithilfe des Kleiderschranks ihrer Mutter in andere Dimensionen – zumindest teilweise. Zurück bleiben oft tote oder mutierte Kreaturen, die letzten, unbekannten Variablen müssen angepasst werden. Dann bringt Dummy, dritter Bruder und treuer Assistent, die Pharmazeuten-Tochter und neue Freundin Samantha mit. In einer Nacht des hemmungslosen Konsums und Vollrauschs erscheint Hedgehog eine Vision: an ihrem Grab prophezeit ihm seine Mutter in Gestalt einer seltsamen Blume, dass Samantha der Schlüssel zur anderen Dimension sei. SHE LOVED BLOSSOMS MORE ist eine skurrile, visuell faszinierende Schauergeschichte über Verlust und Trauer, die selbst in keiner Zeit und Dimension verhaftet zu sein scheint. Die Grenzen sind fließend. Im stetigen, das Haus umhüllenden Nebel, im schwachen Licht der Kronleuchter und im grellen Blitzen der Zeitmaschine verschwimmen fantastische Realität und rauschbedingte Illusionen. Mit einer ausgeprägten Liebe zum (teils unappetitlichen) Detail inszeniert der Film eine verstörende Erzählung über den Wunsch, die Grenze zwischen Leben und Tod zu überschreiten.

Text: Merlin Webers

05.11.2024 | 22:00 | Stadthalle (OmeU + Simultanübersetzung)

07.11.2024 | 22:00 | Stadthalle (OmeU + Simultanübersetzung)