Der Film basiert auf Gabriela Zapolskas Theaterstück „Die Moral der Frau Dulska“, das hier von der Jahrhundertwende in die Mitte des 20. Jahrhunderts verlegt wird. Mit messerscharfer Reflektion und analytischem Witz gelingt es Regie-Altmeister Filip Bajon nicht nur, die Abgründe von Standesdünkel und spießbürgerlicher Moral der „besseren Gesellschaft“ offenzulegen, sondern auch ein wesentliches Erfolgsrezept des gegenwärtigen polnischen Kinos aufs Korn zu nehmen: die Psychologisierung privater Geschichten. Die Familienkonflikte, welche die Dulska in den Rückblenden mit Befehlston und unter Einsatz von viel Geld unter den Teppich kehrt, bringt Enkeltochter Melania im Hier und Jetzt mit der Recherche für einen Dokumentarfilm über ihre Familiengeschichte wieder an die Oberfläche. Zur Interpretation nimmt sie sich einen Schweizer Psychiater zu Hilfe, bleibt aber, wie ihre ungeduldige Ahnin, nicht immer bei der Wahrheit. Schließlich braucht das Drama seine passende Frisur, heute wie einst.
BB UNTER VERWENDUNG EINES TEXTES VON PN
DCP | Farbe / colour
Filip Bajon
Łukasz Gutt
Marek Wronko
Anna Wunderlich
Jan Komar, Piotr Zabrodzki
Krystyna Janda, Katarzyna Figura, Katarzyna Herman, Sonia Bohosiewicz, Maja Ostaszewska, Władysław Kowalski
Documentary and Feature Film Studios (WFDiF)
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00-724 Warsaw
Poland
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Filip Bajon - geboren 1947 in Poznań, Polen. Bis 1970 studierte er zunächst Jura in Poznań und veröffentlichte 1971 seinen ersten Roman. Er folgten weitere Veröffentlichungen von Romanen und Erzählungen. 1974 beendete er sein Regiestudium an der Filmhochschule Łódź und gab 1980 sein Kinodebüt. Bajon schreibt zudem Drehbücher.
WIZJA LOKALNA 1901 (1980)
MAGNAT (1986)
LEPIEJ BYĆ PIĘKNĄ I BOGATĄ (1994)
POZNAN 56 (1996)
PREDWIOŚNIE (2001, Cottbus 2001)
FUNDACJA (2006)