Sektion: Polskie Horyzonty

Panie Dulskie

Die Damen Dulski

Filip Bajon
Polen, 2015, 91 Min

Die Chronik der Familie Dulski, deren Matriarchin sich mit mindestens doppelter Moral durch die Widrigkeiten der Geschichte laviert und sich ansonsten aus allem heraushält. Schwerpunkt der Handlung sind die 1950er-Jahre, in denen die Dulska bereits eine betagte Matrone ist und sich, ganz gegen ihre bürgerliche Fassade, mit dem Stalinismus arrangieren muss.

WFDiF

Der Film basiert auf Gabriela Zapolskas Theaterstück „Die Moral der Frau Dulska“, das hier von der Jahrhundertwende in die Mitte des 20. Jahrhunderts verlegt wird. Mit messerscharfer Reflektion und analytischem Witz gelingt es Regie-Altmeister Filip Bajon nicht nur, die Abgründe von Standesdünkel und spießbürgerlicher Moral der „besseren Gesellschaft“ offenzulegen, sondern auch ein wesentliches Erfolgsrezept des gegenwärtigen polnischen Kinos aufs Korn zu nehmen: die Psychologisierung privater Geschichten. Die Familienkonflikte, welche die Dulska in den Rückblenden mit Befehlston und unter Einsatz von viel Geld unter den Teppich kehrt, bringt Enkeltochter Melania im Hier und Jetzt mit der Recherche für einen Dokumentarfilm über ihre Familiengeschichte wieder an die Oberfläche. Zur Interpretation nimmt sie sich einen Schweizer Psychiater zu Hilfe, bleibt aber, wie ihre ungeduldige Ahnin, nicht immer bei der Wahrheit. Schließlich braucht das Drama seine passende Frisur, heute wie einst. 

BB UNTER VERWENDUNG EINES TEXTES VON PN

Filmformat
DCP | Farbe / colour
Drehbuch
Filip Bajon
Kamera
Łukasz Gutt
Ton
Marek Wronko
Schnitt
Milenia Fiedler
Ausstattung
Anna Wunderlich
Musik
Jan Komar, Piotr Zabrodzki
Darsteller
Krystyna Janda, Katarzyna Figura, Katarzyna Herman, Sonia Bohosiewicz, Maja Ostaszewska, Władysław Kowalski
Produzent
Włodzimierz Niderhaus
Produktion
Documentary and Feature Film Studios (WFDiF)
Kontakt
Documentary and Feature Film Studios (WFDiF)
Ul. Chełmska 21
00-724 Warsaw
Poland
Tel.: +48.22.841.12.13 19
festiwale@wfdif.com.pl
www.wfdif.pl
Filip Bajon

Filip Bajon - geboren 1947 in Poznań, Polen. Bis 1970 studierte er zunächst Jura in Poznań und veröffentlichte 1971 seinen ersten Roman. Er folgten weitere Veröffentlichungen von Romanen und Erzählungen. 1974 beendete er sein Regiestudium an der Filmhochschule Łódź und gab 1980 sein Kinodebüt. Bajon schreibt zudem Drehbücher.

Filme
WIZJA LOKALNA 1901 (1980)
MAGNAT (1986)
LEPIEJ BYĆ PIĘKNĄ I BOGATĄ (1994)
POZNAN 56 (1996)
PREDWIOŚNIE (2001, Cottbus 2001)
FUNDACJA (2006)

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