Regisseur Tomasz Wolski verwendet Material, das bisher als geheime Verschlusssache eingestuft wurde. Er lässt den Zuschauer über die Gründe, warum damals die jeweilige Überwachung stattfand, im Unklaren. Der geheime Beobachtungswahn jener Zeit offenbart Alltägliches: abgehörte Telefonate über einen Pausenbrotbelag, einen bevorstehenden Arzttermin oder über Mitarbeiter des Geheimdienstes, die sich gegenseitig loben, einen besonders guten Beobachtungsposten bezogen zu haben. Die aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang gerissenen Aufnahmen führen uns vor Augen, wie absurd und gleichermaßen schockierend Überwachung ist: Es geht nicht um die Person, die der Beobachtung ausgesetzt ist. Es geht um das Puzzle, das sich aus unzähligen Alltagsbanalitäten zusammensetzt. So entsteht ein Kontext, der die Beobachteten und Belauschten bloßstellt und durchschaubar werden lässt. JJ
DCP
Tomasz Wolski
archives, found footage
Marcin Lenarczyk
Katarzyna Wilk
+48 12 294 69 45
katarzyna.wilk@kff.com.pl
Tomasz Wolski -