PRAVIDLA LZI

Roman hat sich freiwillig entschlossen, in einem abgelegenen Bauernhaus seine Drogensucht zu bekämpfen. Nun muss er mit elf anderen süchtigen Männern und Frauen, unterschiedlicher sozialer Herkunft, seinen Alltag verbringen. In täglichen Gruppensitzungen versuchen drei Therapeuten auf die Probleme des Einzelnen einzugehen und Lösungen zu entwickeln. Doch Roman bemerkt schnell, dass innerhalb der Gruppe eine Hierarchie herrscht, denn einige Insassen kennen sich bereits und werden von Milan, einem ehemaligen Dealer, manipuliert.

Dieses Debüt kein fader Selbstfindungsfilm, sondern ein psychologischer Thriller um dunkle Geheimnisse und Lügen. Auch wenn die Welt auf dem Bauernhof mitten in den Bergen einen Neuanfang verspricht, so sind es ungelöste Verbrechen der Vergangenheit, die ein Miteinander der unhomogenen Gruppe immer weiter erschweren. Hinzu kommt, dass sich auch die Therapeuten uneinig sind, wie sie mit der eskalierenden Situation umgehen sollen. 

Der Film spielt fast ausnahmslos an einem einzigen Ort und der Regisseur schafft es gekonnt, die Figuren immer komplexer zu gestalten und die Spannung zu steigern. Das funktioniert Dank eines großartigen Darstellerensembles, aus dem Jiri Langmajer heraus ragt, der Milan als charismatischen Verführer und bedrohlichen Manipulator verkörpert.

Das tschechische Kino ist in den vergangenen Jahren vor allem thematisch erwachsener geworden und wagt sich mit Filmen wie diesem an andere Genres und nicht nur an bittersüße, nostalgische Tragikomödien.