Sektion: Wettbewerb Spielfilm

DIKOJE POLJE

WILDES FELD

Michail Kalatosischwili
Russland, 2008, 105 Min

Mitya ist ein junger Arzt. Er kann Menschen heilen, die vom Blitz getroffen wurden, deren Herz im Suff zu schlagen aufhört, und sogar eine Kuh, die ein Tischtuch verschlungen hat. Sein Operationstisch ist ein riesiger, schräger Stein, über den der Wind fegt. Nur eine vage Bedrohung ist da, irgendwo in den endlosen Weiten der kasachischen Steppe… So bildgewaltiges wie wortkarges Epos von betörender Schönheit.

Intercinema XXI Vek

Überwältigende Bilder einer Landschaft, grandios fremd, bedrohlich unbehaust. Menschen hat es hierher selten Verschlagen. Sie tauchen vereinzelt aus der Landschaft auf und verschwinden wieder, wie plötzliche Eruptionen, und bleiben Fremdkörper.

Hierher kommt  Mitya, ein junger Arzt und geht gelassen, mit absurder Selbstverständlichkeit seiner Arbeit nach. Er heilt Menschen, die vom Blitz getroffen wurden oder deren Herz im Suff zu schlagen aufhört sowie ein junges Paar, das bei einem Eifersuchtsdrama durch Messerstiche verletzt wird, und schließlich sogar eine Kuh, die ein Tischtuch verschlungen hat.

Sein Operationstisch ist ein riesiger, schräger Stein über den der Wind fegt und diese Eremitage in der Steppe scheint ihm besondere Kräfte zu verleihen. Seine Tage werden nur selten unterbrochen durch Besuche des Polizisten, jenes anderen Außenposten, der Zivilisation entrückt.

Wie eine kurze schmerzliche Reminiszenz längst verlorener Zeiten und sinnlicher Nähe trifft ihn der Besuch seiner Braut, die sich aber bald wieder in ihre Welt verabschiedet. Er richtet sich ein, scheint eins mit sich und dem Rhythmus seiner Umgebung zu sein. Nur eine vage Bedrohung ist da, irgendwo in der Steppe, eine schemenhafte, lauernde Gestalt, die immer näher kommt.

Er wollte einen Film über einen glücklichen Menschen machen, sagt der Regisseur, und darüber wie schwer es ist, seine Arbeit gut zu tun. Entstanden ist ein Film, wie ein erratischer Block, der seine Geschichte weit weg verfrachtet vom Ursprungsort und sie einfriert als Zeuge ferner Zeiten - vergangener wie zukünftiger. UG

Filmformat
35mm | Farbe / colour
Drehbuch
Petr Luzik, Alexej Samorjadow
Kamera
Petr Duchowskoj
Ton
Igor Terechow
Schnitt
Michail Kalatosischwili
Ausstattung
Sergej Awstriewskich, Olga Farafonowa
Musik
Alexej Ajgi
Darsteller
Oleg Dolin, Alexandr Ilin-st., Alexandr Ilin-ml, Roman Madjanow, Irina Butanaewa, Alexandr Korschunow, Daniela Stojanowitsch, Zetr Stupin, Jurij Stepanow, Juris Lauzinjtsch
Produzent
Michail Kalatosischwili, Sergej Sneschkin, Andrej Bondarenko
Produktion
„Fond Michaila Kalatosowa“, Kinostudija „Barmalej“
Kontakt
Intercinema XXI Vek
Raissa Fomina
Druzhinnikovskaya 15, off. 305
123242 Moskva
Russia
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Fax: +7.499.255 905 3
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Michail Kalatosischwili

Michail Kalatosischwili - geboren 1959 in Tiflis, Georgien. Lebt seit 1973 in Moskau. Studierte Regie an der Filmhochschule VGIK in seiner Heimatstadt.

Filme
MECHANIK (1981)
RCHEULI (1992)
MISTERII (2000)
MNJE TIFLIS GOBATYJ SNITSJA (2001, doc)
DWA ATOMA (2001, doc)