PM 4 Close-Up Armenien

Das 34. FilmFestival Cottbus präsentiert Close-Up Armenien: Eine Filmreihe zwischen Vergangenheit und Gegenwart 

Cottbus, 1. November 2024 

 

Armenien fasziniert – durch seine Verortung am geografischen Kreuzpunkt verschiedenster Kulturen, seine Lage zwischen Seidenstraße und Christentum, seine Jahrhunderte alte Kultur, seine Landschaften und Traditionen. Und nicht zuletzt durch seine Filme. Im Rahmen des 34. FilmFestival Cottbus bietet die Sektion „Close-Up Armenien“ eine vielseitige Auswahl aktueller Spiel-, Animations- und Dokumentarfilme: von einem bewegenden Melodram aus dem Stalinismus bis hin zu einem intimen Porträt einer Transgender-Sportlerin. Die Filmreihe ergründet die tiefen seelischen Narben, die die Geschichte des Landes durch Völkermord und die Kriege um Berg-Karabach hinterlässt, und beleuchtet die Spannungen zwischen Individualität und Tradition in der armenischen Gesellschaft.

 

Ein Highlight der Sektion ist der MasterTalk „Armenisches Kino zwischen Geschichte und Gegenwart“ mit dem Mitglied der Internationalen Festivaljury und Regisseurin der Filme MEL und AURORA’S SUNRISE, Inna Sahakyan, am 6. November um 15 Uhr in der Kammerbühne. Moderiert von Bernd Buder bietet der Talk den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, tiefer in die kulturellen und historischen Themen des armenischen Kinos einzutauchen und die Entwicklungen der armenischen Filmszene zu erkunden.

 

Die Filmreihe zeigt folgende aktuelle Produktionen: AMERIKATSI (Michael A. Goorjian, AM, 2022), eine Polit-Tragikomödie voller Sehnsucht und Melancholie, in der ein Mann nach seiner Rückkehr in die Sowjetunion überraschend im Gefängnis landet; AURORA'S SUNRISE (Inna Sahakyan, DE/AM, 2022), ein beeindruckender Animationsfilm über die Überlebensgeschichte einer jungen Frau, die den Völkermord an den Armeniern überlebte und schließlich in die USA flüchtete; The Backstage (Hovhannes Galstyan, AM, DE, LU, 2024), ein düsteres Drama über Intrigen und Machtkämpfe im staatlich geförderten Ballett von Jerewan; LANDSHAFT (Daniel Kötter, DE/AM, 2023), eine kontemplative Reise durch die karge, vom Krieg geprägte Landschaft im Osten Armeniens; FAR FROM MICHIGAN (Silva Khnkanosian, FR, AM, 2023), ein poetischer Dokumentarfilm über die fast menschenleere Stadt Stepanakert im aktuellen Konflikt in Nagorno-Karabach; MEL (Inna Sahakyan, Paul Cohen, AM, NL, 2023), die Geschichte einer ehemaligen Gewichtheberin, die als Transgender in Armenien angefeindet wird und in den Niederlanden ein neues Leben beginnt; FIGHT (Lilit Movsisyan, AM, FR, 2024), ein einfühlsames Porträt einer jungen Frau in Armenien, die gegen gesellschaftliche Erwartungen ankämpft, um ihren Traum zu verfolgen; LUMEN NATURAE (Arthur Sukiasyan, AM, 2024, 20 Min) eine berührende Coming-of-Age-Geschichte über Trauer, Schmerz und Einsamkeit im Krieg um Berg-Karabach;  und THE WAR DIARY (Hakob Melkonyan, FR, AM, 2024), eine bewegende Spurensuche, die das Kriegstagebuch des Großvaters des Filmemachers in die heutige Zeit überträgt und die aktuelle Kriegsrealität beleuchtet.

 

Mit diesen eindrucksvollen Filmen und dem MasterTalk bietet das FilmFestival Cottbus, unterstützt von der Bundeszentrale für politische Bildung, eine Plattform, die die Geschichte und Gegenwart Armeniens im Spiegel seines Kinos lebendig werden lässt. 

 

Das FilmFestival Cottbus wird maßgeblich gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg, dem Land Brandenburg und der Stadt Cottbus.

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