Sektion: Wettbewerb Spielfilm

RIVIERA

RIVIERA

Orfeas Peretzis
GR/FR, 2024, 82 Min

Magischer Vorstadtrealismus: die 17-Jährige Alkistis verbringt einen letzten Sommer im Wochenendhaus in der leicht verwohnten Stadtrandsiedlung. Der geliebte Vater ist bei einem Unfall ums Leben gekommen, die Mutter interessiert sich nicht für sie, die beste Freundin hat anderes im Kopf. Ein unsicherer Neuanfang mit Melancholie im Kopf und Strand um die Ecke.

#feature #female voices
#landscape

Performance

2024-11-05 | 19:00 Uhr
Weltspiegel Großer Saal
2024-11-06 | 13:30 Uhr
Weltspiegel Großer Saal

Nach dem Verlust des Vaters und kurz vor dem aus finanziellen Gründen erzwungenen Verkauf des Hauses bleiben jetzt als Halt noch die Palme Jerry im Garten und ein zehn Jahre älterer Mann, Vater- und Freund-Ersatz in einem. Regisseur Orfeas Peretzis wollte mit seinem Film auch eine Hommage an die Wochenendsiedlungen seiner Kindheit schaffen. Kleine Fluchten, nette Häuser, man kann das aber kaum bezahlen, und muss verkaufen, wenn das Geld zu Ende geht. So wie Alkistis Mutter jetzt mit dem Verkauf des Familiennestes die Erinnerungen an undenkbare Zeiten mit verkauft. Griechisch-konzeptuell wird hier der Alltag gefühlsnah in Stücke gehauen, bis nur noch die psychischen Grundfesten des ergebnisoffenen Nebeneinanders übrig bleiben – zwischen gegenseitigem Desinteresse, enttäuschter Sehnsucht und latent aggressiv eingeforderten Hoffnungsschimmern. Und das kontrastiert mit dem mediterranen Himmel und netter Vorgartenmusik. Leichte Depressionen im Garten Eden, der nie ein solcher sein wollte, konsequent beschrieben. Ein Debüt, das in seinem Understatement alle Köpfe auf den Nägeln lässt und trotzdem ganz tief rein guckt in die Psyche seiner Protagonist*innen – einfühlsam, sinnlich und so verdammt zutreffend. So geht Wochenendsiedlung, und so fühlt es sich an, wenn Coming-of-Age zum Abschied für immer wird.

Text: Bernd Buder

05.11.2024 | 19:00 | Weltspiegel Großer Saal (OmU, Englisch + Deutsch)

06.11.2024 | 13:30 | Weltspiegel Großer Saal (OmU, Englisch + Deutsch)

Drehbuch
Orfeas Peretzis
Kamera
Giorgos Valsamis
Ton
Benoît Gardonne
Schnitt
Yorgos Zafeiris
Ausstattung
Chrissa Kourtoumi
Produzent
Konstantinos Vassilaros
Produktion
StudioBauhaus
Co-Produktion
Alexandre Gavras, KG Productions
Orfeas Peretzis

Orfeas Peretzis - ORFEAS PERETZIS | DIRECTOR, WRITEROrfeas Peretzis studied Psychology at Stirling University (Scotland), Film & Video Directing at UCA (UK), and Screenwriting at the London Film School. Recently he completed the essay film IODINE: Greece on the ruins of Missolonghi, which won the Audience Award at the International Competition FILM FORWARD of Thessaloniki Documentary Festival (2022). He has directed & written 6 short films, a feature documentary, docudramas and doc-series for the television. He has won Best Film from the Hellenic Film Critics Association (2014), a 1st Prize from the Royal Television Society (UK), and a 1st Prize at the Drama International Film Festival in Greece. He is a 2019 Berlinale Talent Alumni and Artworks Scholar (Stavros Niarchos Foundation).

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.