Am 24.10. ging in Tuzla, der drittgrößten Stadt Bosnien und Herzegowinas, das 11. Tuzla Film Festival zu Ende.
Bester Film wurde A BALLAD (BA/FR 2022), in dem die renommierte Regisseurin Aida Begić lose die Handlung der Hasanaginica, einer südslawischen Volksballade aus dem 17. Jahrhundert, auf die Emanzipationsbestrebungen einer jungen Frau von heute – von der allgegenwärtigen Mutter, vom rücksichtslosen Ex-Mann und allen, die sonst noch so Gefälligkeiten mit einem Abhängigkeitsverhältnis einkaufen.
Der Preis für den besten Produktionswert ging an den Familienfilm HOW I LEARNED TO FLY (Radivoje Andrić, RS/HR/BG/SK 2022) und der für das beste Drehbuch an AS FAR AS I CAN WALK (RS/FR/LU/BG/LT 2021), Stefan Arsenijevićs Portrait eines Geflüchteten-Pärchens, dass sich durch das gegenwärtige Serbien durchschlägt.
Im Mittelpunkt des Festivals stehen Filme aus allen Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien.
Mit A BALLAD (Spektrum) und HOW I LEARNED TO FLY (Kids im Kino) sind zwei der Preisträger aus Tuzla demnächst auch auf dem FFC zu sehen.
FFC-Programmdirektor Bernd Buder, der Teil der Jury in Tuzla war, über das Festival: „Das Tuzla Film Festival ist ein kleines, sehr charmantes Festival in einer ebenso charmanten Stadt. Filmfestivals wie dieses tragen wesentlich zur Filmkultur bei. Als Gast bewegt man sich hier außerhalb der Filmbranchen-Blase, mitten im Leben, und gewinnt einen nachhaltigen Eindruck von der reichhaltigen Seele des Landes, seinen Herausforderungen und Chancen. Ein schönes Erlebnis, bei dem man merkt, wie stark der aktuelle bosnische Film die Stimmungen im Land reflektiert.“