Manche machen’s anders: die meisten Festivals, die im Frühjahr durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid19-Pandemie ausgefallen sind, werden jetzt nachgeholt. Das Cinedays-Festival im nordmazedonischen Skopje gingen den umgekehrten Weg.
Eigentlich findet das Festival Mitte November statt. Dieses Jahr wurde es auf September vorgezogen, um unter dem Motto „Film on every screen“ Open-Air-Vorführungen mit vergleichsweise niedrigem Infektionsrisiko anzubieten. Die Jury arbeitete online – neben dem nordmazedonischen Schauspieler Blagoj Veselinov und Schauspiel-Star Labina Mitevska saß auch RBB-„Kino-King“ Knut Elstermann in der Jury.
Bester Film wurde der französische GAGARINE, der dieses Jahr Teil der „sélection officielle“ des Cannes Film Festivals war. Den Südosteuropa-Wettbewerb entschied der serbische Regisseur Ivan Ikić für sich. Seine intensive Dreiecks-Liebesgeschichte OASIS, die in einem Heim für schwer erziehbare Jugendliche spielt, ist mit überzeugenden Laiendarstellern besetzt. Eine Lobende Erwähnung ging an den Kroaten Jure Pavlović, der in seinem Spielfilmdebut MATER das schwierige Verhältnis einer erwachsenen Tochter zu ihrer in die Jahre gekommenen, leicht dementen und immergrantelnden Mutter hautnah mit einer Mischung aus Melancholie und Verzweiflung erzählt. OASIS (Serbien, Slowenien, Niederlande, Frankreich, Bosnien und Herzegowina 2020) und MATER (Kroatien, Serbien, Frankreich, Bosnien und Herzegowina) erleben beide im Wettbewerb des kommenden FilmFestival Cottbus ihre Deutschland-Premieren.
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