Das 31. FilmFestival Cottbus kehrt vom 2. bis 7. November zurück in die heimischen Kinos und präsentiert sein 170 Filme aus 40 (Ko-)Produktionsländern umfassendes Programm erstmals in sieben Spielstätten und auf insgesamt zehn Leinwänden. Daneben gibt es digitales Kino im Stream, parallel zum Festival und verlängert bis zum 16. November. Eröffnet wird das Festival mit dem Wettbewerbsbeitrag ABTEIL NR. 6, einem Railroadmovie zwischen Ost und West, Metropole und Provinz und zwei gegensätzlichen Menschen, das in Cannes mehrere Preise gewann.
Neben den vier Wettbewerben und traditionellen Programmsektionen beleuchtet das 31. FFC das slowakische Kino, die türkische Filmlandschaft und die Transformationsprozesse nach dem Zerfall der Sowjetunion. Vom slowakischen Klassiker von 1946 über aktuelle Genre- und Autorenfilme bis zu FullDome-Filmen. Von Filmerbe bis Science Fiction, von Slapstick bis zum interaktiven Filmspiel, von der schrägen Horrorkomödie bis zur Sinnkrise eines unzufriedenen Mainstream-Regisseurs, von neuen Arbeiten von Altmeistern wie Srdjan Dragojević, Petr Bebjak oder Levan Koguashvili bis zu meisterhaften Debuts neuer Talente. Oft stehen Frauenfiguren im Mittelpunkt, oft überrascht das Ungewöhnliche – von der Familienkomödie über das lesbische Coming Out einer Familienmutter, die in Polen zum Box Office Hit wurde, bis zum kontemplativen Konzeptfilm über eine Mutter und einen Sohn, die ihren Ehemann und Vater durch bloße Empathie und Beisammensein aus dem Koma nach einem Schlaganfall holten.
Eine kurze Themenübersicht des diesjährigen Programms, erhalten Sie von uns schon jetzt:
Wettbewerb Spielfilm
12 Filme aus 19 Produktionsländern konkurrieren um den mit 25.000 EUR dotierten Hauptpreis für den besten Film und die Preisskulptur LUBINA. Außerdem vergibt die Internationale Jury einen Spezialpreis für die beste Regie sowie einen Preis für die beste schauspielerische Leistung.
Bandbreite:
Vom hochenergetischen Roadmovie IN LIMBO (Russland, Regie: Alexander Hant) über zwei revoltierende Teenager, die aus ihren zu eng gewordenen Elternhäusern in einer Mischung aus „Thelma und Luise“ und „Natural Born Killers“ in die Weiten der russischen Provinz fliehen, über ORCHESTRA (Slowenien, R: Matevž Luzar), das mit ironischer Melancholie gebrochene Tourneeprotokoll einer slowenischen Blaskapelle ins benachbarte Österreich bis zu THE STAFFROOM (Kroatien, R: Soja Tarokić) , einer punktgenauen Beobachtung des kollegialen Mit- und Gegeneinanders in einem Lehrerzimmer und 107 MOTHERS (Slowakei, Tschechien, Ukraine, R: Péter Kerekes), einer faszinierend bildstarken Reflexion über Frauenrollen und Mutterschaftskonstrukte in einem Gefängnis in Odessa.
Wettbewerb Kurzfilm
Absurd und süß, fetzig und poetisch entführen uns die 13 Filme aus insgesamt elf Produktionsländern des Kurzfilmwettbewerbs „Die lange Nacht der kurzen Filme“ in Welten voller spannender Gegensätze. Die teilnehmenden Regisseure haben die Chance auf einen Haupt- sowie Spezialpreis.
Brandbreite:
Von der Sehnsucht nach der Freiheit der Berliner Techno-Szene in einem litauischen Plattenbau (TECHNO, MAMA; Litauen, R: Saulius Baradinskas) über den scheiternden Versuch eines kasachischen Polizisten, ‚seine‘ Polizei als transparente Institution im Dienste der Bürger darzustellen (COMRADE POLICEMAN; Kasachstan, R: Assel Aushakimova) bis zum bittersüßen Alltags-Thriller an einem tschechischen Badesee (ANATOMY OF A CZECH AFTERNOON; Tschechien, R; Adam Martinec).
U18 Wettbewerb Jugendfilm
Überschäumende Emotionen und immer wieder der große Drang nach Freiheit. Die sieben Filme des diesjährigen Jugendwettbewerbs U18 führen uns eindrucksvoll die verschiedenen Facetten des Erwachsenwerdens im digitalen Zeitalter vor Augen.
Bandbreite:
Von zwei engsten Freundinnen, die sich in der Pubertät auseinanderleben (SISTERHOOD; Nordmazedonien, Frankreich, R: Dina Duma) über das Portrait einer fragilen Vater-Tochter-Beziehung (GERANIUM; Türkei, R: Çağıl Bocut) bis zum klemmschwulen Dasein in einer ‚LGBT-freien Zone‘ in Polen (LOVE TASTING, R: Dawid Nickel).
Spectrum
Alles, bloß nicht Durchschnitt. Polizisten, die einen verhaften, weil man die Welt zu schwarzsieht (THE MAN FROM PODOLSK, Russland, R: Semyon Serzin)? Film Noir in der serbischen Tiefebene (LOAN SHARK, Serbien, R: Nemanja Ćeranić)? Die Oma als estnische Sagengestalt (KRATT, Estland, R: Rasmus Merivoo), die ungemütlich wird, wenn sie nichts zu tun bekommt? Nichts ist unmöglich …
Bandbreite:
Von jungen Erwachsenen im ehemaligen Jugoslawien auf der Suche nach ihrer verlorenen Identität (AFTER THE WINTER; Montenegro, Serbien, Kroatien, R: Ivan Bakrač) über einen Familienvater, der mit tänzerischem Leichtsinn statt düsteren Tönen dem eigenen Bankrott trotzt (FIRE; Kasachstan, R: Aizhan Kassymbek) bis zur hartgesottenen Mobbing-Story im Insta-Stil über eine Hundebesitzerin, die unter die Räder der Internet-Maschine gerät, nachdem ihr Hund in die U-Bahn gekotzt hat (#DOGPOOPGIRL; Rumänien, R: Andrei Huţuleac).
Close Up Turkey
Mit psychologischem Feingefühl und unvorhergesehenen Wendungen thematisiert das aktuelle türkische Kino aktuelle Entwicklungen, historische Bezüge und persönliche Brüche – nachdenklich, bildstark, punktgenau, über Genre-Grenzen hinweg.
Bandbreite:
Von der Gentrifizierungs-Reflexion DERSAADET APARTMENT (Türkei; R: Tankut Kılınç) über die Yesilçam-Hommage THE CEMIL SHOW (Türkei, R: Bariş Sarhan) und das ungewöhnliche Portrait zweier ungleicher Schwestern, die nicht von ihrer alternden Mutter wegkommen (IT’S ALL ABOUT PEACE AND HARMONY; Türkei, R: Nesimi Yetik) bis zu dem mit einer Mischung aus mediterraner Leichtigkeit und introvertierter Melancholie inszenierten Wiedersehen zweier Frauen, deren homosexuelle Liebesgeschichte im Teenagerinnen-Alter von den Eltern beendet wurde (LOVE, SPELLS AND ALL THAT; Türkei, R: Ümüt Ünal).
Spotlight Slovensko
Dieses Jahr feiert das slowakische Kino seinen 100. Geburtstag. Grund genug, in die Geschichte und Gegenwart eines ungewöhnlichen Filmlandes einzutauchen und Kultfilme aus den 1960er-Jahren mit aktuellen Arbeiten zu vergleichen.
Bandbreite:
Fünf „Filmpärchen“ vergleichen Kultfilme aus der Nachkriegszeit und den 1960er-Jahren mit aktuellen Arbeiten zu ähnlichen Themen – etwa DER BOXER UND DER TOD (ČSSR 1963; R: Peter Solan; mit Manfred Krug in einer der Hauptrollen) mit Peter Bebjaks THE AUSCHWITZ REPORT (Slowakei, Tschechien, Deutschland), oder Stanislav Barabáš‘ expressionistischen Kriegsfilm THE BELLS TOLL FOR THE BAREFOOTED (ČSSR 1965) mit Mira Fornays fulminantem Außenseiterportrait MY DOG KILLER (Slowakei, Tschechien 2013).
Viel Neues im Osten
Als es 1991 zur Auflösung der Sowjetunion kam, veränderte sich das Leben von Millionen Menschen. Die Helden der Filme reflektieren die epochalen Umbrüche der vergangenen 30 Jahre. In ihren Lebenswelten zeichnen sich die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen nach.
Bandbreite:
Vom früheren Befehlshaber eines Militärhafens, der inzwischen nur noch Zeitzeuge ist (THE ADMIRAL TCHUMAKOV; Belgien, Frankreich, R: Laurier Forneau, Arnaud Alberola ), über einen Heizkraftwerksarbeiter, der die Reste des Werkschores nur mit viel Mühe zusammenhält (THE HEAT SINGERS; Ukraine 2019, R: Nadia Parfan) bis zum Wiedersehen mit Spiel- und Dokumentarfilmklassikern über die Umwälzungen der 1990er-Jahre wie KATRINS HÜTTE (Deutschland 19991/92, R: Joachim Tschirner), LETZTES JAHR TITANIC (DDR 1990; R: Andreas Voigt), ÖSTLICHE LANDSCHAFT (Deutschland 1991, R: Eduard Schreiber) und PSY – HUNDE (Polen 1992; R: Władysław Pasikowski).
Specials
Zahlreiche SPECIALS runden das Festivalprogramm ab – von Filmen der Jury-Mitgliedern bis zu TV-Serien in der „Serien Lounge“, von einer Christa-Wolf-Hommage anlässlich „75 Jahre DEFA“ bis zu den FullDome-Filmen im Planetarium und dem „Kinoteatr“ aus Zielona Góra.
Bandbreite:
Von Filmen der Jury-Mitgliedern bis zu TV-Serien in der „Serien Lounge“, von einer Christa-Wolf-Hommage anlässlich „75 Jahre DEFA“ bis zu den FullDome-Filmen im Planetarium und dem „Kinoteatr“-Film LOVE YOU, TOO (Polen, R: Lech Mackiewicz) aus Cottbus‘ Partnerstadt Zielona Góra und dem zweiten Teil der Gegenwartsreflexion WHAT DOES BOSNIA AND HERZEGOWINA MEAN TO YOU? (Bosnien und Herzegowina, R: Alma Cocaj, Rea Memić, Sara Ristić, Mirela Salihović, Emina Šehić), diesmal als Kurzfilmkompilation von fünf Regisseurinnen aus Sarajevo.
FilmWerkStadt Der Strukturwandel in Brandenburg gehört in der Region zu den meistdiskutierten Themen. Doch wo sich Industrie verändert, verändern sich auch Stadträume, Arbeitsalltag und Zusammenleben.
Bandbreite:
Von einer Langzeitbeobachtung einer von den Arbeitern besetzten Werkzeugmaschinenfabrik in Kroatien, FACTORIES TO THE WORKERS (Kroatien; R: Srđan Kovačević) bis zum Mentalitätsportrait und Reflexion über Strukturwandel im vom Bergbau geprägten Erzgebirge STOLLEN (Deutschland, R: Laura Reichwald).
MIOB IN SHORTS
Das europäische Festivalnetzwerk MIOB ist ein Zusammenschluss von sieben europäischen Filmfestivals. Neben den MIOB New Vision Award für einen aktuellen Langfilm vergibt das Netzwerk den MIOB In Shorts Award. Der Preis 2021 wird auf dem diesjährigen FFC vergeben. Im Programm laufen alle 15 Kurzfilme aus 15 Produktionsländern.
Polskie Horyzonty
Die Filmreihe beinhaltet Beiträge gestandener Altmeister und junger Filmemacher aus Polen – einem der filmproduktivsten Länder des östlichen Mitteleuropas. Am Puls der Zeit und künstlerisch vielfältig zwischen Autorenfilm und kommerziellem Kino.
Bandbreite:
Von der Patchwork-Erfolgskomödie BLACK SHEEP (Polen, R: Aleksander Pietrzak) über eine biedere Ehefrau, die mit ihrem lesbischen Coming-Out das Familienleben auf den Kopf stellt, bis zu dem Episodenfilm EROTICA 2022 (Polen, R: Katarzyna Adamik, Olga Chajdas, Ana Jadowska, Anna Kazejak, Jagoda Szelc), in dem fünf renommierte Regisseurinnen aus feministischer Sicht über sexuelle Machtverhältnisse und erotische Phantasien reflektieren.
Heimat | Domownja | Domizna
Wir beleuchtet das Filmschaffen in der Nieder- und Oberlausitz zu sorbischen und regionalen Themen, zum Teil in sorbischer Sprache. Thematisch umfangreich, wird dabei eines deutlich: Heimat ist kein feststehender Begriff.
Bandbreite:
Von einer Hommage an den im Dezember 2020 an den Folgen einer Corona-Infektion verstorbenen sorbischen Filmpionier Toni Bruk bis zum kürzlich am Staatstheater Cottbus entstandenen DIE WALDGÄNGER (Deutschland, R: Gordon Kämmerer).
Hits
Blockbuster, Kassenschlager, Publikumsfilme: Zwischen Abenteuer-Thriller und Gesellschaftskomödie entstehen osteuropäische Filme mit hohem Produktionswert – vielschichtige Unterhaltung mit Verstand, Spannung ohne Ende und treffsicheren Pointen.
Bandbreite:
Vom russischen Waldbrandbekämpfer-Reisser FIRE (Russland, R: Alexey Nuzhny) über die schräge finnische Culture- und Mentalitäts-Clash-Komödie NIMBY (Finnland, R: Teemu Nicki) bis zum kosovarischen HIVE (Kosovo, Schweiz, Nordmazedonien, Albanien; R: Blerta Basholli), der Erfolgsgeschichte eines Frauenkollektivs in der patriarchalisch geprägten kosovarischen Provinz, und die estnische Ostalgie-Komödie GOODBYE SOVIET UNION (Estland, Finnland; R: Lauri Randla), die „Goodbye Lenin“ durchaus das Wasser reichen kann.
Kids im Kino
5 Filmprogramme mit einem aktuellen Querschnitt der osteuropäischen Kinderfilmproduktion zeigt die Reihe KIDS IM KINO. Fantastische Abenteuer und Geschichten geeignet für Zuschauer zwischen 3 und 12 Jahren.
Bandbreite:
Von der aktuellen ARD-Märchenverfilmung DER GEIST IM GLAS (Deutschland, R: Markus Dietrich), die in diesem Jahr von Radio Bremen kommt, über die Begegnung mit einer rebellischen Fee (SHIJA, THE REBEL FAIRY; Finnland, Niederlande, Norwegen, R: Marja Pyykkö) bis zur Neuverfilmung des Märchen-Klassikers PETERCHENS MONDFAHRT (Deutschland; R: Ali Sahady Amady).
Lausitzer FilmSchau
Der regionale Wettbewerb für Filmemacher aus der Nieder- und Oberlausitz ist Kult und bietet eine einzigartige Plattform und die großartige Gelegenheit, Filme auf der Leinwand des altehrwürdigen Filmtheaters Weltspiegels zu zeigen.
Akkreditierung möglich
Für akkreditierte nationale und internationale Vertreter von Presse und Branche richtet das FFC einen Online-Zugang zum nahezu kompletten Festivalprogramm ein. Akkreditierungen sind ab sofort online möglich und sind für die berichterstattende Presse kostenfrei:
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