Viele europäische Filmfestivals haben einen politischen, identitäts- oder menschenrechtsbezogenen Fokus auf Antirassismus, Antikolonialismus, Gender-Themen, Feminismus und LGBTIQ+. Auch Filme über die aktuelle Situation der Roma tauchen immer häufiger in den Festivalprogrammen auf. Aber meist bleibt dabei die Perspektive der Roma selbst außen vor. Allzu oft werden Roma nur zu Objekten in Filmen, die von einem weißen Blick auf Armut, Kriminalität und ein vermeintliches Anderssein geprägt sind – althergebrachte Stereotypen und Klischees. Filme von Roma-Filmemachern selbst, die die Vielfalt ihrer Gemeinschaften repräsentieren, bleiben weitgehend unbeachtet.
Das 5. Roma-Filmfestival "AKE DIKHEA?", das vom 2. bis 6. Dezember in Berlin unter dem Motto "Selbstrepräsentation ist mein Widerstand" stattfindet, veranstaltet einen Think Tank, um mehr über historischen und gegenwärtigen Antiziganismus im Kino zu erfahren und gemeinsam die Möglichkeiten für eine nachhaltige Einbeziehung von Roma-Stimmen zu erkunden.
Die Online-Veranstaltung findet am 4. Dezember statt, eingeleitet von der Regisseurin Katalin Bársony, deren TV-Dokumentarserie MundiRomani beim FilmFestival Cottbus 2013 im Rahmen der Schwerpunktsektion "'Dikhen!' – Lass uns hinschauen: Sinti und Roma im Fokus" lief. Marcel Maïga, Programmreferent und Koordinator des Kurzfilmwettbewerbs beim FilmFestival Cottbus, wird im Namen des FilmFestival Cottbus teilnehmen.
Das AKE DIKHEA? Filmfestival zeigt 16 Filme, darunter den Dokumentarfilm HOW I BECAME A PARTISAN von Vera Lacková, die in diesem Jahr in der Jury des Dialog-Preises für die Verständigung zwischen den Kulturen mitgearbeitet hat. Ein Schwerpunkt liegt auf feministischen Perspektiven.
Weitere Informationen über das Roma-Filmfestival AKE DIKHEA?: https://roma-filmfestival.com/en
Anmeldungen zum Think Tank (in englischer Sprache): Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!