Früher, in der DDR, machten sie Musik zusammen und waren beste Freunde. Dann wurde der eine berühmt und der andere wurde verhaftet. Jahrzehnte später will dieser Gerechtigkeit und wirft dem erfolgreichen Kollegen vor, ihn bespitzelt und seine Fluchtpläne an die Stasi verraten zu haben. Die dramatische nächtliche Aussprache endet verhängnisvoll. ZU DEN STERNEN von Nicolai Tegeler ist so unterhaltsam wie analysierend und nimmt zwei ehemalige Freunde und Bandkollegen und ihre unterschiedlichen Biografien während und nach der deutschen Teilung unter die Lupe.
ZU DEN STERNEN wird im Rahmen des Projektes RangKino vorgeführt, im Rahmen dessen sich der Verein für Film‐ und Medienpädagogik in Kooperation mit dem Friedrich‐Wolf‐Theater sowie dem FilmFestival Cottbus zur Aufgabe macht, die aktuelle cineastische Leere in Stadt und Umland zu füllen und zwar mit vielseitigem Programmkino. Inspiration und Aufhänger sind die geschichtliche sowie die aktuelle Bedeutung der Industrie für die Stadt Eisenhüttenstadt, aber auch die geografische Nähe zu Osteuropa und die Reflexion des gesellschaftlichen Wandels in Ostdeutschland. Die Kooperation zwischen Verein, Theater und dem FilmFestival Cottbus vereint über lange Jahre entwickelte Kernkompetenzen, welche für dieses Projekt von größter Bedeutung sind: Während das Friedrich‐Wolf‐Theater der kulturelle Magnet seiner Region ist und sein Publikum kennt, die Motivationen und Bedürfnisse der Bewohner einschätzen kann und darauf aufbaut, unterstützt das
FilmFestival Cottbus mit seinem Fachwissen über die mittel‐ und osteuropäische Kultur und Filmlandschaft sowie die damit im Zusammenhang stehenden Themen zum gesellschaftlichen Wandel in Ostdeutschland.
Im Anschluss des Films wird ein Film- und Publikumsgespräch mit dem Regisseur Nicolai Tegeler durchgeführt.
Die Veranstaltung auf einen Blick:
Was: ZU DEN STERNEN (Nicolai Tegeler, Deutschland, 2019, 71 Min) und anschließendes Gespräch mit Nicolai Tegeler
Wann: 20.11.2021, 19:00 Uhr
Wo: Rangkino, Friedrich-Wolf-Theater Eisenhüttenstadt
Tickets erhalten Sie vor Ort im Friedrich-Wolf-Theater Eisenhüttenstadt.
Synopsis:
Nach einem Konzert holt den erfolgreichen Schlagersänger Marco Hoffmann seine Vergangenheit ein: Sein Ex-Band-Kollege Wolle will ihn sprechen. Die beiden hatten in der DDR eine Rockband – aber während Marco Karriere machte, endete für Wolle ein missglückter Fluchtversuch im Knast. Auch freigekauft in den Westen und nach dem Zusammenbruch der DDR bekam Wolle kein Bein auf den Boden. Er verdächtigt Marco, ihn als IM bespitzelt zu haben. In seiner Stasi-Akte glaubt Wolle eindeutige Hinweise gefunden zu haben. Aber Marco streitet alles ab. Bei einem nächtlichen Streitgespräch nehmen beide, teils verzweifelt, teils sadistisch wechselseitig die Rolle des Verhörten und des Vernehmers ein. Sagen Akten die Wahrheit? Ist Wolle psychisch zerrüttet? Bedeutet der Systemwechsel für den einen eine Chance, für den anderen das Aus? Ein fesselndes psychologisches Kammerspiel, mit einer Wendung zum Krimi, in dem besonders Florian Martens als vom Schicksal geschädigter Idealist überzeugt.