MÄRKISCHE TRILOGIE gibt Auftakt zur Filmreihe über die „Wendezeit“

MÄRKISCHE TRILOGIE von Volker Koepp
MÄRKISCHE TRILOGIE von Volker Koepp © Edition Salzgeber

Am 19. September laden das FilmFestival Cottbus und das Menschenrechtszentrum Cottbus zur Vorführung von MÄRKISCHE TRILOGIE von Volker Koepp ein. Das aus den drei Filmen bestehende zweieinhalbstündige Werk dokumentiert die Jahre 1989 bis 1991 in der märkischen Kleinstadt Zehdenick – und damit die politische Veränderung eines ganzen Landes. „Diese Chronik aus der Mark ist ein außerordentlich wertvolles Dokument und dokumentiert auch, welche künstlerischen Höhen der Dokumentarfilm in der DDR zu erklimmen vermochte.“ (Neues Deutschland, 1991)

Die Aufführung von MÄRKISCHE TRILOGIE im Menschenrechtszentrum Cottbus ist Auftakt der bundesweiten Reihe „Bleibt alles anders?“, die bis Ende November in vier deutschen Städten ausgewählte Filme zur „Wende- und Nachwendezeit“ zeigt. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es die Möglichkeit, miteinander über den Film und eigene Erinnerungen ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Das 29. FilmFestival Cottbus widmet sich anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in der gleichnamigen Sektion „Bleibt alles anders?“ mit sieben weiteren Produktionen ebenfalls dem filmischen Schaffen in und über die „Wende- und Nachwendezeit“. Alle Filme – entstanden zwischen 1990 und 2019 – zeigen unterschiedliche Perspektiven sozialer, kultureller und ganz persönlicher Entwicklungen: sowohl mit Zeitdokumenten, die die Prozesse unmittelbar beobachten, als auch mit Regisseuren und Regisseurinnen, die diese rückblickend reflektieren, mit Perspektiven aus Ost und West sowie einem filmischen Ausflug zu den Nachbarn der ehemaligen Tschechoslowakei und deren Blick auf die Neunziger.

Die Filmreihe „Bleibt alles anders?“ wird gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Filmvorführung: MÄRKISCHE TRILOGIE 
Auftaktveranstaltung der Filmreihe „Bleibt alles anders?“
Donnerstag, 19. September 2019, 19 Uhr

Menschenrechtszentrum Cottbus
1. Etage; Bautzener Str. 140, 03050 Cottbus 
Im Anschluss an die Vorstellung gibt es die Möglichkeit, miteinander über den Film und eigene Erinnerungen ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.


Informationen zu MÄRKISCHE TRILOGIE:

In der märkischen Kleinstadt Zehdenick an der Havel bestimmen seit 1888 Ziegeleien den Lebensrhythmus der Bewohner. Im Frühjahr 1988 besucht Volker Koepp mit seinem Kameramann Thomas Plenert die Zehdenicker. Die kommende politische Veränderung ist noch fern. Der Dokumentarfilm MÄRKISCHE ZIEGEL entsteht, wird aber wegen seiner Einblicke in die unwürdigen Arbeitsbedingungen von der DDR-Zensur zunächst zurückgehalten. 
Als die Filmemacher im Herbst 1989 nach Zehdenick zurückkehren, ahnen sie nicht, dass sie den Zusammenbruch der DDR aus dem märkischen Blickwinkel heraus filmen werden. Etwas unaufgeregter, doch nicht weniger folgenschwer, vollziehen sich hier die Veränderungen, versuchen sich die Einwohner im Ruppiner Land mit den neuen Gegebenheiten zurechtzufinden. Koepp und Plenert gelingt es, in MÄRKISCHE HEIDE, MÄRKISCHER SAND die politischen Veränderungen ebenso präzise einzufangen wie die zeitlose Schönheit der Landschaft. 
Ein Jahr später, im nun wiedervereinigten Deutschland, drehen sie wieder am selben Ort, der aber nicht mehr derselbe ist. MÄRKISCHE GESELLSCHAFT MBH zeigt, wie an die Stelle der harten Arbeit lähmende Arbeitslosigkeit getreten ist. 
Regie: Volker Koepp; DE/DDR 1989-1991, 158 Minuten, s/w

13.09.2019