2020 zeigte das FFC die deutsch-polnisch-britische Koproduktion THE ADVENTURES OF A MATHEMATICIAN. Thor Kleins Spielfilm über den polnisch-jüdischen Mathematiker Stanislav Ulam, der 1938 in die USA emigrierte und dort wesentlich an der Entwicklung des Atombombenprogramms beteiligt war, wurde 2020 mit dem „Cottbus-ins-Kino“-Preis zur Förderung des Verleihs eines Films aus dem FFC-Programm ausgezeichnet.
Jetzt startet die Filmwelt-Verleihagentur den Film, der z.T. in der Umgebung von Cottbus gedreht wurde – hier wurde das Forschungsgelände Los Alamos nachgebaut. In Los Alamos entwickelten Ulam und seine Kollegen in den 1940er-Jahren unter dem Titel „Manhattan-Projekt“ ihre Waffe, um eine Drohkulisse gegen die Expansionspläne Nazi-Deutschlands und später der Sowjetunion aufzubauen. Der beeindruckende Spielfilm beruht auf Ulams Biografie. Er setzt sich mit dem ethischen Konflikt auseinander, zur Abschreckung eines menschenverachtenden Systems eine Massenvernichtungswaffe zu entwickeln, die bei ihrer Anwendung unvorstellbare Zerstörung und Leid über die Menschheit bringen würde, und später auch brachte. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die Frage nach der moralischen Verpflichtung oder dem Eskalationspotential von Waffenlieferungen bekommen die Überlegungen von Ulam heute ungeahnte Aktualität.
Die Kinopremiere von DIE ABENTEUER EINES MATHEMATIKERS findet am 29.6. um 20:00 im Berliner Kant-Kino statt, gefolgt von einem Gespräch mit Jürgen Trittin (Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen), dem Präsidenten der Deutschen Gesellschafft für Osteuropakunde, Ruprecht Polenz, und dem Regisseur Thor Klein.