Ein Blick aus dem „Maschinenraum“ des Sarajevo Film Festival:
beim Filmmarkt „Cinelink“ kommen Filmschaffende – Regisseure, Produzentinnen, Weltvertriebe, Festivalmacher – zusammen, um über Filme zu reden, die zur Zeit in Produktion sind. Die einen suchen Koproduzentinnen, die anderen Festivals für die Weltvertriebe und Verleiher. Eines der Herzstücken sind die „works-in-progress“-Vorführungen, wo 20minütige Ausschnitte aus Filmen gezeigt werden, die auf ihre Weltpremieren warten.
Bernd Buder, FFC-Programmdirektor war dabei und hat nach Filmen schon für den Jahrgang 2024 gesucht
„Das Sarajevo Film Festival wurde während der Belagerung der bosnisch-herzegowinischen Hauptstadt in den Jugoslawien-Kriegen in den 1990er-Jahren gegründet. Folgerichtig legt es bis heute einen Schwerpunkt auf das Medium Film als Mittel zum Dialog und zur kulturellen Selbstvergewisserung – Werte, die auch für das FFC wesentlich sind. Für uns gehört das größte und wichtigste Filmfestival in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien zu den wichtigsten Rechercheorten und ist eine großartige Möglichkeit, Filmschaffende aus der Region zu treffen.“
Überschattet wurde das Festival dieses Jahr von einem Vorfall in der nordbosnischen Kleinstadt Gradačac, wo ein Mann seine Ehefrau umgebracht und die Tat live im Internet gestreamt hat. Am Festival-Mittwoch gab es darauf einen nationalen Trauertrag, alle Partys, Netzwerkveranstaltungen und Filmvorführungen wurden abgesagt.
Im Wettbewerb des Sarajevo Film Festival liefen u.a. Tudor Giurgius neuer Film FREEDOM (Rumänien, Ungarn) über den Sturz des Ceausescu-Regimes im transilvanischen Sibiu und Elene Naverianis mitreißende Romantische Arthaus-Komödie BLACKBIRD BLACKBIRD BLACKBERRY (Georgien, Schweiz). Die beiden Filme werden beim kommenden FFC zu sehen sein.
Infos: www.sff.ba