Programmdirektor Bernd Buder ist für uns gerade auf dem GoEast Filmfestival in Wiesbaden.
Zum 23. Mal bringt goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films ein vielseitiges Programm mit Filmvorführungen und Begleitveranstaltungen nach Wiesbaden und in die Rhein-Main-Region. Das vom DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum veranstaltete Festival versteht sich als Fenster nach Mittel- und Osteuropa und als kontinuierlicher interkultureller Brückenbauer in den Osten. Traditionell setzt sich goEast intensiv mit der aktuellen politischen und kulturellen Situation in der Region auseinander.
Auf dem Foto ist Programmdirektor Bernd Buder mit Migliedern der Belarussian Independent Film Academy, im Rahmen des folgenden Symposiums:
Mit der Unterstützung von Koryphäen der Filmwissenschaft und des Filmschaffens, wie Prof. Nancy Condee, Ivan Kozlenko, Dita Rietuma, Daria Badior, Igor Soukmanov, Oleksiy Radinsky, Valentyn Vasyanovych und Davra Collective werden die Kuratoren Barbara Wurm und Heleen Gerritsen den historischen Bruch, den der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine darstellt, zum Ausgangspunkt nehmen, um über verschiedene Schlüsselaspekte der institutionellen und politischen Verflechtung der nicht-russischen Filmkulturen - vor allem der ukrainischen - mit dem einstigen Machtzentrum Moskau nachzudenken. Die Diskussion wird ein breites Spektrum an Themen abdecken: Das ukrainische Kino der Vergangenheit und der Zukunft; die Spuren des Imperiums im "nicht-russischen Russland", etwa in Sacha oder im Nordkaukasus; die Filmfestivallandschaft jenseits von Moskau - von Minsk bis Taschkent (historisch und heute); das filmische und filmkulturelle Erbe der UdSSR - von Kiew und Riga über Tiflis und Eriwan zurück nach Wiesbaden sowie die Debatte über den angemessenen Umgang mit Kanon und Klassikern; die Frage des sowjetischen Antikolonialismus; die Frage, wem die Rechte und Kopien sowjetischer Filme gehören, die von Nicht-Russen produziert wurden; das kulturelle und nationale Gedächtnis alternativer, nicht-staatlicher Film- und Fotoarchive; und das Dokumentarkino als ein Raum für die Reflexion darüber, was die Begriffe sowjetisch und postsowjetisch einst bedeuteten und heute bedeuten können.
(Text:GoEast)