Programmdirektor Bernd Buder und Stellvertreter Joshua Jádi sind für uns auf der Berlinale.
(Dieser Blog wird aktualisiert)
Wie war die Berlinale Bernd Buder?
„Die Menschen waren da, die Kinos waren gefüllt, der Bedarf nach Austausch zwischen Filmschaffenden und Publikum enorm, die Q and A’s verliefen sehr emotional, oft sehr konzentriert, der Dialog stand im Vordergrund, auch notorische Selbstdarsteller haben zugehört.
Am Ende der Pandemie und während eines Krieges hat sich bewiesen, wie wichtig das Kino als Ort des sozialen Miteinanders und der kollektiven Reflexion ist, sowohl bei politischen, weniger politischen und ganz persönlichen Filmen.
Für das FilmFestival Cottbus sind die Berlinale und der European Film Market ganz wichtige Gelegenheiten, um in Gesprächen mit alten und neuen Kolleg*innen Informationen zu frischen Trends und aktuellen Filmen aus dem östlichen Europa zu bekommen.
Wie verschränkt Politik und Film sind, zeigten die vielen Veranstaltungen zur Situation und dem Engagement ukrainischer Filmemacher*innen. Hier ging es nicht nur um das Kino als Ort des Nachdenkens, sondern auch der Initiative – häufig thematisiert, auch von vielen zentralasiatischen Filmschaffenden, wurden etwa die nach Russlands Angriff auf die Ukraine noch leidenschaftlicher als zuvor geführten Dekolonisierungsdiskurse.
Erwähnenswert auch die Gründungsinitiative für eine unabhängige belarussische Filmakademie, die sich zur Aufgabe gesetzt hat, den künstlerischen und kulturpolitischen Austausch zwischen oppositionellen belarussischen Filmschaffenden, die inzwischen größtenteils außerhalb ihrer Heimat leben und arbeiten, zu fördern. Oder die Gespräche mit oppositionellen russischen Filmschaffenden, die versuchen, im kasachischen, türkischen oder westeuropäischen Exil Filme zu machen, mit denen sie die gegenwärtige Verfassung ihrer Gesellschaft kritisch hinterfragen.
Dass es trotz und mit aller Politik immer um gute Filme geht, sollte nicht vergessen werden – hier hat die Berlinale erneut bewiesen, wie faszinierend und vielfältig die filmischen Reisen in alle Welt sind, künstlerisch wie kulturell.“
Wie war die Berlinale Joshua Jádi?
"Es war ein absolutes Vergnügen, wieder auf dem European Film Market und der Berlinale in voller Auslastung unterwegs zu sein!
Der Trubel und die Energie der Veranstaltung waren elektrisierend und es war großartig, so viele Sales Agenten und Filminstitute aus verschiedenen Ländern in Berlin wieder zu treffen.
Die Aufregung, Filmpremieren beizuwohnen und sich bei Networking Events mit der Branche auszutauschen, war eine unvergessliche Erfahrung. Und zudem eine super Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und mehr über die neuesten Trends in der Welt des Films zu erfahren.
Insgesamt hatten wir über 40 Meetings und haben während des EFMs und danach über 50 Filme gesehen."
Samstag 25.2.
The Awards and Jury of the Berlinale Shorts
Die Mitglieder der Internationalen Kurzfilmjury 2023 - Cătălin Cristuțiu, Sky Hopinka und Isabelle Stever - vergeben folgende SPECIAL MENTION:
It’s a Dateby Nadia Parfan
Jury Statement:
Anstelle der Pariser Parks sehen wir improvisierte Metallgaragen. Straßensperren der Armee treten an die Stelle des Triumphbogens. Französische Hotels werden durch verlassene Gebäude ersetzt und eine von Kanonen umgebene Kirche tritt an die Stelle der Basilique de Sacre Coeur. Der Filmemacherin gelingt es, einen farcenhaften Kurzfilm von 1976 zu befreien und in etwas Komplexes zu verwandeln, in dem die Dringlichkeit einen Grund hat; sie hat mit dem Krieg zu tun und nicht mit einer Macho-Laune, umso mehr, als der ukrainische Soldat auf Heimaturlaub selbst eine Frau ist. Die diesjährige lobende Erwähnung geht an "It's a Date" von Nadia Parfan.
2014 und 2021 war Nadia Parfan beim FilmFestival Cottbus zu Gast.
Hier gibt es einen Artikel über Nadia Parfan und ihren Mann.
Hier finden Sie alle Preise und Oreisträger*innen der diesjährigen Berlinale.
Freitag 24.2.
Meetings, Netzwerken, Filme schauen = Berlinale :)
Programmdirektor Bernd Buder und Amos Geva, T-Port Market
Mittwoch 22.2.
connecting cottbus (coco) ist der Ko-Produktionsmarkt des FilmFestival Cottbus. Hier treffen sich Filmschaffende mit potentiellen Produzenten und stellen ihre Projekte vor. Filme, die dann produziert werden, laufen auf internationalen Festivals. Bei der Berlinale ist connecting cottbus natürlich auch vertreten, wie hier bei der Party des Berlinale Co-Produktion Market. Auch hier steht das Netzwerken im Vordergrund. Hier gehts zur Webseite von coco.
Marjorie Bendeck, Direktorin von coco
Dienstag 21.2.
Kino King Knut Elstermann wird ausgezeichnet
Anlässlich der 73. Internationalen Filmfestspiele zeichnet die AG Verleih Knut Elstermann mit dem Ehrenpreis der unabhängigen Filmverleiher aus.
Knut Elstermann setzt sich mit Herzblut seit über 30 Jahren als Journalist und Filmkritiker intensiv für das Arthousekino, für künstlerisch und gesellschaftlich herausragende Filme, ein und verschafft ihnen damit wichtige Sichtbarkeit und Relevanz.
Auch vom FilmFestival berichtet Knut Elstermann seit Jahren für radioeins. Freitag und Samstag sendet er traditionell live aus der radioeins Lounge in der Stadthalle.
Nach seinem Journalistikstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig arbeitete Knut Elstermann u.a. für die Tageszeitung Neues Deutschland, die DDR-Kinozeitschrift Filmspiegel, den Jugendradiosender DT64, den Radiosender MDR Sputnik und den ORB, dem späteren RBB. „12 Uhr mittags - Das Filmmagazin“ auf Radio Eins sowie seine wöchentlichen Filmtipps immer donnerstags (auch im MDR) sind durch „Kino King Knut“ zur festen Institution für alle Film- und Kulturliebhaber*innen geworden. Knut Elstermann ist auch Autor zahlreicher Bücher und Features für Hörfunk und Fernsehen, vor allem zur Geschichte der DEFA.
Knut Elstermann beim FilmFestival Cottbus 2022 im Interview mit Filmemacherin Sophia Ziesch.
Der Ehrenpreis der unabhängigen Filmverleiher wird seit 2017 von der AG Verleih gestiftet und an Personen verliehen, die sich ausdrücklich für die Interessen der unabhängigen Filmschaffenden einsetzen und sich dabei besondere Verdienste erwarben.
((Quelle: AG Verleih))
Samstag/Sonntag 18./19.2.
Close Up: Kasachstan
Wir freuen uns beim FilmFestival Cottbus in diesem Jahr über das Film-Land Kasachstan. Close-Up Kasachstan, so wird die Filmreihe heißen.
Das Land in Zentralasien rückt beim FilmFestival Cottbus 2023 mit einer Film-Reihe in den Vordergrund. Kasachstan befindet sich seit einem Jahr in einem schwierigen Spagat. Das Land ist wirtschaftlich und politisch eng an Russland gebunden und sucht nach Wegen, sich aus dieser engen Abhängigkeit zu lösen und neuen internationalen Partnern zu öffnen. In Zentralasien ist Kasachstan das Land mit der stärksten Filmproduktion.
Die Reihe Close- Up Kasachstan zeigt nicht nur die Bandbreite des aktuellen kasachischen Kinos zwischen Sozialkritik und Nationalepos, sondern erforscht auch die Rolle der aktuellen russischen Diaspora in Kasachstan und reflektiert, wie die dortigen Filmschaffenden die Zukunft ihres Landes zwischen der Niederschlagung oppositioneller Proteste um die Jahreswende 2021/22 und der zaghaften Abkehr der Regierung von ihrem von ihrem russlandfreundlichen Kurs sehen.
Geplant sind Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilmen und die Filmvorführungen mit Podiumsdiskussionen mit Filmschaffenden und Politikexpert*innen zu begleiten.
Joshua Jádi, Laura Sabanbsyeva und Aizhan Kassymbek (Kasachfilm), Bernd Buder
Meetings, Meetings, Meetings
Programmdirektor Bernd Buder trifft sich mit dem Slowenischen Filmzentrum
Freitag 17.2.
Vorstellung der Belarusian Independent Film Academy
Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, war als Rednerin geladen.
Das Ziel der Academy:
Die belarussischen Filmemacher, die unter staatlicher Zensur und Kontrolle leben, suchten lange Zeit nach Möglichkeiten, sich zusammenzuschließen. Die beispiellosen Massenrepressionen während und nach den Protesten gegen die gefälschten Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in 2020 machten die kollektive Solidarität unmittelbar spürbar und überzeugten uns, uns gegen jede Form der staatlichen Kollaboration zu wehren. Die Idee, eine Organisation zu gründen wurde nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Jahr 2022 geboren. Mehr als 130 be-larusische Filmemacher unterzeichneten am 1. März eine gemeinsame Erklärung, in der sie Russlands militärische Aggression gegen die Ukraine verurteilen. Seitdem sind wir alle weiterhin mit den Herausforderungen konfrontiert, die wir als Filmemacher haben. Wir sind der Meinung, dass wir uns solidarisch zusammenschließen und eine gemeinsame Front bilden sollten. All dies veranlasste uns, eine rechtliche Struktur zu schaffen, die im Namen der unabhängigen belarussischen Filmemacher mit einer Stimme sprechen kann.
Quelle: Belarusian Independent Film Academy
Mit dabei ist auch Vlada Senkova, sie gewann den Discovery Script Doctoring Award 2016 und war bereits mit mehreren Filmen beim FFC.
Bernd Buder: "Da wurde ein Stück Filmgeschichte geschrieben ...toll!"
Donnerstag 16.2. European Film Market
Natürlich sind auch unsere Kollegi*innen vom Festivalnetzwerk MIOB mit dabei. Hier zu sehen v.l.n.r. Bernd Buder, Guillaume Calop (Les Arcs) und Joshua Jádi.
Die Tage sind gut gefüllt mit Screenings in den Festival-Kinos, immer auf der Suche nach den besten Filmen für das FilmFestival Cottbus im November.
Bernd Buder hat sich auf dem EUROPEAN FILM MARKET bereits unter anderem mit Arturas Jevdolcimovas und Ringaile Lescienskiene aus Litauen getroffen (siehe Foto). Bei der Veranstaltung "Meet the festivals" werden schnell und einfach Treffen zwischen Filmemachern und Festivalorganisatoren möglich gemacht. Kontakte knüpfen und vertiefen, das A und O bei der Berlinale.