Der vorletzte Tag des 34. FilmFestival Cottbus ist gestartet. Hier gibt es alle News, Infos und Updates rund ums Festival.
Das Festivalwochenende hat viele Highlights zu bieten. Um 12 Uhr beginnen im Gladhouse die Łužyca Shorts, gefolgt vom SlowTalk zur Zukunft sorbischer Medien um 14 Uhr.
Der Ukrainische Tag bietet kostenlosen Eintritt für ukrainische Mitbürgerinnen. ZINEMA (UA/LU, 2024, 80 Min) ist der neue Film von Regisseur Kornii Hrytsiuk, der schön öfter in Cottbus zu Gast war. Die Doku erzählt wie Staatspropaganda mithilfe von Filmen funktioniert und läuft im Obenkino ab 13 Uhr. Gezeigt werden u.a. TEEN ANGST (Inga Pylypchuk DE/UA, 2024, 38 Min) und I SEE THEM BLOOM (Mykyta Gibalenko DE, 2023, 27 Min) ab 16 Uhr in der Kammerbühne mit anschließendem Filmtalk. Ab 18 Uhr folgt die Doku STORIES FROM THE CELLAR (UA/US, 2024, 81 Min), die die Erlebnisse von fünf ukrainischen Kindern im Krieg dokumentiert. Mehr Input zum Ukrainischen Tag gibt es nochmal unten in einer eigenen Spalte.
Die Weltpremiere von TASTY (Tetiana Khodakivska LT, 2024, 104 Min), eine Feel-Good-Komödie über Freundschaft und Wettbewerb im TV-Kochstudio, läuft um 18 Uhr in der Stadthalle. Dieser Film wird zeitgleich in Cottbus, Cork und Tallinn uraufgeführt. Es folgt ein Filmgespräch.
Den Abschlussabend krönt die Aftershow-Party ab 21:30 Uhr im Bunten Bahnhof – ein Muss für Partygänger*innen!
Zum Start ein paar Impressionen zum gestrigen Tag:
Die Jurymitglieder, der Internationalen Festivaljury Anja Matković und Cristina Groşan im Gespräch, bei der großen Jurysitzung im Weltspiegel, in der unteranderem die Sieger *innen der Wettbewerbe entschieden wurde.
Der tägliche "Radio 3 Talk" in der Stadthalle. Tipp für heute: 12.00 Uhr
Filmtalk mit Festivalgästen Live mit Knut Elstermann aus der radioeins Lounge im Filmtheater Weltspiegel. Live vor Ort und live im Radio.
Das Ausklingen des gestrigen Abends im Bunten Bahnhof. Heute ist übrigens nach der Preisverleihung die große Abschlussparty des FFCs. Kommen sie gerne vorbei.
Zur Information: In der Stadthalle ist bis Festivalende die Ausstellung "Ukraine – Alltag im Krieg" zu finden. Passend dazu ist HEUTE auch der "Ukrainische Tag" an dem vermehrt ukrainische Filme gezeigt werden. Besonders: Alle Leute mit ukrainischem Ausweisdokument kriegen freien Eintritt.
Weltspiegel Halle 2 10:00:
U ARE THE UNIVERSE / Pavlo Ostrikov, Ukraine, Belgien, 101 min.
Einigkeit im Weltraum: Andriy Melnyk arbeitet als Astronaut, der Müll zu fremden Planeten transportiert. Zwei Jahre hin, zwei Jahre zurück. Die Firma bietet einen Bordcomputer namens Maxim an. Normalerweise macht er dumme Witze, aber eines Tages hat er schlechte Nachrichten: Die Erde ist zerstört. Dann stoßen die beiden auf die Stimme eines Raumfahrers.
Obenkino 13:00:
ZINEMA / Korniy Hrytsiuk Ukraine, Deutschland, Luxemburg 77 min.
Filme können Kriege vorbereiten und rechtfertigen, Vorurteile bestätigen und Feindbilder schaffen. Anhand von Ausschnitten aus aktuellen russischen Genrefilmen und Fernsehserien zeigt Hrytsiuk, wie die Medienlandschaft ein Menschenbild vermittelt, in dem die Russen immer die besseren Menschen sind. Nicht zuletzt, um die imperiale Mentalität zu nähren.
Kammerbühne 16:00 - Doppelvorführung:
TEEN ANGST / Inga Pylypchuk, Deutschland 2024, 38 min.
Wie fühlt es sich an, während eines Krieges aufzuwachsen? In der Serie TEEN ANGST erzählen neun ukrainische Frauen im Alter von 15 bis 20 Jahren von ihrem Leben während des Ausnahmezustands. Jede von ihnen hält für sich ihre eigene Perspektive als (Binnen-)Flüchtling auf Film fest. Der Film handelt von Geduld, Warten, Ankommen und den vielen Fragezeichen und Ängsten.
I SEE THEM BLOOM / Nikita Nikolayenko, Deutschland 2023, 27 min.
Als die Schwestern Yevhenia und Nastia nach ihrer Flucht aus der Ukraine in München ankommen, werden sie herzlich in einem Wohnheim aufgenommen. Während die eine in der neuen, gesunden Umgebung aufblüht und versucht, das Leben zu genießen, kann sich die andere noch immer nicht vom Krieg und dem Schmerz des Verlustes losreißen - wie wird es weitergehen?
Kammerbühne 18:00:
GESCHICHTEN AUS DEM KELLER / Tatiana Khodakivska Ukraine, USA 81 min.
Fünf ukrainische Kinder gehören zu den vielen, die während des russischen Angriffskrieges das absolute Grauen erlebten, ihre Eltern verloren, Zerstörung und Flucht erlebten. Der Dokumentarfilm lässt sie zu Wort kommen, zeigt ihr Trauma, ihre Unterdrückung, aber auch ihren Lebensmut und ihre Kreativität, mit der sie dem Krieg trotzen.
Obenkino 19:00 - ein Kurzfilm aus dem MIOB-Festivalnetzwerk:
AS IT WAS / Damian Kokur, Polen, Ukraine 2023, 15 min.
Eine junge Frau geht nach einem Streit mit ihrem Freund nach Hause. Dort spielt sie Klavier, feiert und geht im Morgengrauen spazieren. Alles scheint normal, aber nichts ist normal, denn ihr Zuhause ist Kiew. Ein zärtlicher Film über den Versuch, inmitten des Krieges ein alltägliches Leben zu führen.
Kammerbühne 21:00:
THE GLASS HOUSE (СКЛЯНИЙ БУДИНОК)/ Тарас Дрон, Україна 2023, 97 хв.
Вікторія – впливова бізнесменка та безпомилкова владна жінка. Але коли її донька зникає, ворожнеча, хибні наводки та злоба стають гучними в соціальних мережах. Вікторія береться на пошуки з усіх своїх відчайдушних сил. Починається гонка з часом і за її власну репутацію. Візуально потужний артхаусний трилер.
Jugendliche Gäste aus Teplice und Zielona Góra beim 34. FFC
Unter den vielen Gästen des FFC tummelte sich in diesem Jahr auch wieder eine Gruppe Schüler*innen vom Gymnázium Teplice (CZ), mit dem das Festival bereits seit einigen Jahren erfolgreich zusammenarbeitet. Von Dienstag bis Freitag schauten die Jugendlichen sich Filme aus verschiedenen Sektionen an, kamen mit Filmemacher*innen ins Gespräch und tauchten ein in die Filmwelt Osteuropas. Die Highlights waren die Eröffnung im Staatstheater, ein Workshop zum Dokumentarfilm FRANZ KAFKA – LOST IN FAME (R. Pavel Šimák, CZ, 2024) mit dem deutschen Kulturforum östliches Europa sowie ein Treffen in kleiner Runde mit Regisseur Ignas Miškinis (SOUTHERN CHRONICLES, LT/EE 2024, Wettbewerb Spielfilm). Mithilfe eines Filmtagebuchs hielten unsere jungen Gäste ihre Gedanken, Fragen und Erkenntnisse beim Filmschauen fest. Besonders gefallen hat ihnen der Film WAVES (R. Jiří Mádl, CZ/SK, 2024), die Möglichkeit, bisher wenig bekannte Länder und Kulturen kennenzulernen und die vielen verschiedenen Macharten von Filmen zu studieren. Zwei Schülerinnen des Gymnasiums sind außerdem Teil der diesjährigen U18 Jury und werden bis Sonntag in Cottbus bleiben. Auch nach Zielona Góra (PL) gibt es seit vielen Jahren engen Kontakt im Bereich der Schulbildungsarbeit. Am Donnerstag war wie in den letzten Jahren auch eine Gruppe Schüler*innen von dort zu Gast, um in das Filmprogramm des FFC einzutauchen.
Dieser Artikel wird im Laufe des Tages aktualisiert.