Die gemeinsam mit dem Menschenrechtszentrum Cottbus veranstaltete Filmreihe „Kino hinter Gittern“ geht in die letzte Runde – am 7. Dezember, um 19 Uhr, steht das Spielfilmdebüt der Regisseurin Anca Miruna Lăzărescu - DIE REISE MIT VATER - auf dem Programm.
Der Spielfilm beschäftigt sich mit einem nur wenig bekannten Kapitel der Sozialismus-Geschichte – und schlägt einen Bogen zur Sicht der westdeutschen Linken auf den real existierenden Sozialismus der 1960er-Jahre. Um seinen Vater von den gesundheitlichen Langzeitfolgen eines Securitate-Verhörs zu heilen, arrangiert ein junger Arzt unter der Hand eine Behandlung in einem Dresdener Krankenhaus. Doch die Reiseplanung gerät durch den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen im August 1968 in die Tschechoslowakei durcheinander: nachdem der damalige rumänischen Staatsführer Nicolae Ceaușescu die Intervention missbilligt, werden Rumänen und andere Ausländer in einem Übergangslager in der DDR festgesetzt. Die Rumänen reisen durch Westdeutschland zurück. Dort findet unsere Familie kurzzeitig Unterschlupf in einer linken Studenten-Wohngemeinschaft, wo man den Sozialismus mit allen Mitteln verteidigt und mit dem Wort „Dissidenten“ gar nichts anfangen kann.
DIE REISE MIT VATER hatte Anfang November 2016 Kinostart in Deutschland. Die Regisseurin Anca Miruna Lăzărescu ist zur Vorführung am 7. Dezember in der Gedenkstätte Cottbus (Bautzener Straße 140) anwesend.
Die Reihe „Kino hinter Gittern“ wird von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung gefördert.