Mit dem serbischen CAT'S CRY und dem ukrainischen HONEYMOON gewannen am 22.3. zwei Filme die Hauptpreise im internationalen Wettbewerb des Sofia Film Festival, die sich auf unterschiedliche Weise mit der condition humaine beschäftigen. Sanja Zivkovics Film, der auf einem Drehbuch des 2020 verstorbenen jugoslawisch-serbischen Kult-Regisseurs Goran Paskaljević beruht, beschreibt, wie Empathielosigkeit und eine mitleidlose Bürokratie das Leben eines alternden Pärchens erschweren, das sich um ihre am Katzenschrei-Syndrom leidende Enkeltochter kümmern möchte. Zhanna Ozirna zeigt, wie ein junges Paar in der Ukraine in eine Extremsituation gerät, unter deren Wohnung sich russische Besatzer eingerichtet haben - Glück und Enttäuschung, Hoffnung und Todesangst gehen fliessend ineinander über.
Ich war, zusammen mit Mihai Grigor (Transilvanian Film Festival) und Dimitris Kerkinos (Thessaloniki Film Festival) in der Jury für den bulgarischen Spielfilmwettbewerb, wo 21 Filme liefen - ein Rekord. Gewonnen hat Pavel G. Vesnakovs WINDLESS. TRIUMPH von Kristina Grozeva und Petar Valchanov, die Groteske über eine esoterische "Make-Bulgaria-Great-Again"-Mission der bulgarischen Armee Anfang der 1990er-Jahre, wurde im Rahmen der Preisverlehung zweimal ausgezeichnet.
Parallel zum Filmfestival fanden die "Sofia Meetings" statt, wo Filmprojekte vorgestellt wurden, die demnächst fertig werden. Eine tolle Möglichkeit, um Filme fürs nächste FFC zu finden. Eröffnet wurde das Netzwerktreffen mit einem Dinner in dem wunderbaren bulgarischen Restaurant "Pod lipice (Unter den Linden)", zu dem das FilmFestival Cottbus gemeinsam mit Medienboard Berlin Brandenburg, German Films und Connecting Cottbus eingeladen hatte. Herzlichen Dank dem Team des Sofia Film Festival und der Sofia Meetings für die Netzwerk- und Scouting-Möglichkeiten im frühlingshaften Sofia!