Sektion:

KAPINYNAS

BURIAL

Emilija Škarnulytė
LT/NO, 2022, 60 Min

Dumpfes Hämmern auf Metall und ein tiefes Dröhnen hallen durch ein stillgelegtes Atomkraftwerk. Eine Schlange windet sich langsam über die Knöpfe und Schalter einer verlassenen Kontrollkonsole. Kraftvolle Bilder und überwältigende Sounds werden zu einer mythologischen Sinnesreise und erzählen von einem ausweglosen Kreislauf der Ressourcenausbeutung.

#doc #political #landscape

Performance

2024-11-08 | 18:30 Uhr
Glad-House
2024-11-10 | 10:30 Uhr
Obenkino

Ein Meer aus Anzeigen, Kabeln und Stromkreisplänen visualisiert den unermesslichen technischen Aufwand, der für die Nutzbarmachung von Uran notwendig ist – auch im Kraftwerk Ignalia in Litauen. Einst Symbol technischen Fortschritts und leistungsstärkstes Atomkraftwerk der Welt, wurde es aufgrund seiner baulichen Ähnlichkeit zum Schwesterkraftwerk Tschernobyl aus Sicherheitsbedenken stillgelegt und wird seit 2010 abgebaut. Die in weißen Overalls und Schutzmasken versteckten Arbeiter*innen gehen mit einer solchen Akribie vor, als bauten sie etwas auf, als produzierten sie etwas, statt es zu dekonstruieren. Als stünde die Ankunft von etwas Größerem bevor. Und so ist es auch: Neben dem zurückbleibenden Atommüll der Energiegewinnung fallen bei dem Abbau über Hunderttausend Tonnen an teils radioaktiv verseuchtem Schrott an, der irgendwie irgendwo begraben werden muss. BURIAL thematisiert nicht ausschließlich das Problem der Endlagersuche, sondern zeichnet dabei auch auf subtile Weise ein größeres Verständnis des Mensch-Natur-Verhältnisses und von einem ewigen Zyklus der Ressourcenausbeutung. Die fast meditative Verbindung von Bildern und Klängen lassen den Dokumentarfilm dabei zu einer Art realem Sci-Fi-Horror werden, in dem nicht der Mensch Zentrum und kontrollierende Gewalt des Geschehens ist.

Text: Merlin Webers

08.11.2024 | 18:30 | Glad-House (OmeU + Simultanübersetzung)

10.11.2024 | 10:30 | Obenkino (OmeU)

Vorfilm: EVERYTHING'S FINE, POTATOES IN LINE (Piotr Jasiński, PL/CZ 2022, 13 min)

Filmformat
dcp
Drehbuch
Emilija Skarnulyte
Ton
Vytis Puronas
Schnitt
Mykolas Zukauskas, Darius Silenas
Musik
Gaute Barlindhaug
Produzent
Dagne Vildziunaite, Elisa Fernanda Pirir
Produktion
Just a moment, Mer Film
Emilija Škarnulytė

Emilija Škarnulytė - Emilija Škarnulytė (b. Vilnius, Lithuania 1987) is an artist and filmmaker. Working between documentary and the imaginary, Škarnulytė makes films and immersive installations exploring deep time and invisible structures, from the cosmic and geologic to the ecological and political. Winner of the 2019 Future Generation Art Prize, Škarnulytė represented Lithuania at the XXII Triennale di Milano. Recent solo exhibitions include Tate Modern (2021), Kunsthaus Pasquart (2021), and the National Gallery in Vilnius (2021). Her films are in the IFA, Kadist Foundation and Centre Pompidou collections and  have been screened at the Serpentine Gallery, The Museum of Modern Art, New York, and numerous film festivals. She is a founder and co-director of Polar Film Lab, and a member of artist duo New Mineral Collective.

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