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VIBOR

THE CHOICE

Igor Fedorov
RU, 2023, 77 Min

Wirtschaftszusammenbruch – ein Land in der Schuldenfalle. Der Telefondienstleister einer Bank sitzt im Home Office und muss mit den Existenzängsten seiner Kund*innen umgehen. Einer von ihnen setzt ihm den Laserpointer auf die Brust, aus dem Haus gegenüber. Unabhängig produzierter Ein-Mann-Kammerspiel-Thriller aus Russland, mit minimalen Mitteln maximal packend inszeniert und durchaus metaphorisch.

#feature #horror #political 

Sadov, der Psychopath, braucht Geld. Er setzt den Telefonisten unter Druck, weiß, welcher Blödsinn auf dessen T-Shirt steht, wo Frau und Kind wohnen, welche Junk Food-Reste unter dem Schreibtisch liegen. Der anfängliche Alltagszynismus im Home Office weicht Panik, die sadistische Stimme aus dem Headset spielt wie die Schlange mit dem Kaninchen, alles ist möglich. Hilfe gibt es hier nicht vor der anonymen Bedrohung aus dem Fenster gegenüber – die Chefin will kein Kennwort ändern, die Security macht weiter dumme Witze, als wäre nichts gewesen, während der rote Laserpunkt langsam von der Stirn zur Brust und zurückwandert. Mit Mini-Budget entstandenes Debut über die private Apokalypse in einer Gesellschaft, in der das Recht nichts mehr gilt, man sich mit Gewalt durchsetzt und coole Posen und flotte Sprüche nichts mehr taugen, um sich aus der Affäre zu ziehen.

Text: Bernd Buder

Drehbuch
Igor Fedorov
Kamera
Nikolay Pavlov
Ton
Gleb Beapoyasnyy
Schnitt
Yana Kharitonova
Ausstattung
Ekaterina Kireeva
Musik
Steven Fedos
Darsteller
Elijah Khodyrev
Produzent
Irina Nikitina
Produktion
Igor Fedorov (independent production)
Igor Fedorov

Igor Fedorov - By the age of 27, he had managed to work in various non-film areas and had travelled the world. In 2019, he did a filmmaking course at Moscow Film School and released his first short film, The Testament. He spent the next two years writing scripts for films of different genres. In 2021, he directed and produced his first feature film, The Choice, based on his own script.

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