Roman Shumunov porträtiert in seiner Dokumentation die Kinder der in den 1990er Jahren eingewanderten Juden und Jüdinnen aus der ehem. Sowjetunion nach Israel. Diese Migrant*innen machen bis heute einen enormen Teil der diversen israelischen Gesellschaft aus. Die Gründe für die Flucht: Ausgrenzung, Diskriminierung, (struktureller) Antisemitismus. Doch obwohl die Einwanderung vom israelischen Staat forciert worden war, bereitete die Integration der Neueingewanderten der Mehrheitsgesellschaft große Schwierigkeiten, deren Nachwirkungen bis heute spürbar sind.
Diese Aus- bzw. Einwanderungswelle bewegte sich zeitgleich auch in die Bunderepublik. In den 1990ern und Anfang der 2000er-Jahre kamen die sogenannten „jüdischen Kontingentflüchtlinge“ nach Deutschland, sie machen bis heute den Großteil der jüdischen Gemeinden aus, die infolge der Shoah im Nachkriegsdeutschland zu verschwinden drohten.
Anna Antonova, Mitglied der Jüdischen Gemeinde Potsdam e.V., kam im Alter von drei Jahren mit ihrer Familie aus der ehem. Sowjetunion nach Potsdam. Wie decken sich ihre Erfahrungen mit denen der Protagonist*innen in Shumunovs Dokumentation? Wir kommen ins Gespräch über Antisemitismus in der ehemaligen Sowjetunion, Flucht, Migration und Ankommen nach- und in Deutschland und wie diese Erfahrung und ihre Herkunft ihr Leben bis heute und ganz aktuell prägen.
Das Gespräch findet im Anschluss an die Vorführung von GENERATION 1.5 statt.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus 2024 statt.
Sprache: Deutsch