POKOJ V DUŠI

Tono, ein Mann um die Vierzig, wird aus dem Gefängnis entlassen und versucht nun, wieder ein normales Leben zu führen. Er hat sich von seiner Frau entfremdet und kennt nicht einmal seinen fünfjährigen Sohn. Zudem findet er keine Arbeit, da ehemalige Strafgefangene allseits Misstrauen erwecken. Als Tono zufällig seinen ehemaligen Freund und „besten Kumpel“ Štefan trifft, muss der unkonventionelle Mittvierziger plötzlich ein heikles Drama in seinem Inneren lösen. Dies gelingt ihm auch, ohne dabei seine Ehre zu verletzen.

Durch das hervorragende Drehbuch von Jiří Křižan, Martin Štrbas sorgfältiger Kameraarbeit und der gewissenhaften Regie von Vladimír Balko entsteht eine fesselnde Tragödie über ein Verbrechen und seine Folgen, den Wunsch auf einen Neubeginn trotz einer dunklen Vergangenheit, den Glauben an das Gute sowie über Neigungen zum Bösen. Der Film hat diverse Parallelen zu Je třeba zabít Sekala, zu dem Křižan ebenfalls das Drehbuch lieferte – erneut ein provinzielles Drama über die Konflikte innerhalb eines zentralen Charakters, der kompromisslos mit seiner Gesinnung umgeht, in einer Geschichte, die das Gute gegen das Schlechte stellt. Pokoj v DuŠi porträtiert außerdem die ländliche Umgebung der Mittelslowakei, die örtliche Roma-Gemeinschaft und die Haltung der Dorfbewohner gegenüber dem „schwarzen Schaf“ Tono. Der Film widersetzt sich dem allgemeinen Trend, einen großen Unterhaltungswert zu liefern und bietet eine zum Nachdenken anregende, bildgewaltige Geschichte. (Katalog Karlovy Vary, 2009)