THE LAST STATION

Der junge Valentin Bulgakov ist glühender Tolstojaner und überglücklich, als ihn der Tolstoi-Vertraute Vladimir Chertkov zum großen Meister nach Yasnaya Polyana schickt, wo er als dessen Sekretär arbeiten soll. Der etwas undurchsichtige Chertkov hat es jedoch vor allem darauf abgesehen,  in der Nähe des Schriftstellers einen Vertrauten zu etablieren, der für ihn wichtige Informationen sammeln soll. Vor allem über Sofya Andreevna, die seit 48 Jahren mit Leo Tolstoi verheiratet ist, soll Bulgakov berichten. Denn sie will verhindern, dass die Rechte am Werk von Tolstoi übergehen an Chertkov, welcher vorgibt ganz im Interesse des selbstlosen Schriftstellers zu handeln.

Bulgakov gerät schnell zwischen die Fronten, wird fassungslos Zeuge der heftigen Ehestreitigkeiten der Tolstois und auch sein Weltbild gerät ins Wanken. Der junge Mann verliebt sich in die freizügige Masha obwohl er  als Tolstojaner eigentlich zur Askese und zum Verzicht auf Sinnesfreuden angehalten ist. Und während Bulgakov immer stärker zweifelt, überschlagen sich die Ereignisse: Tolstoi verlässt seine Frau, will sich ganz seinen revolutionären Idealen verschreiben, allem Materiellen abschwören und begibt sich auf seine letzte Reise.

Die mit britischen Stars im Osten Deutschlands gedrehte deutsch-russische Koproduktion vermag es durchaus, die politischen und privaten Konflikte Tolstois in Russland kurz vor Ende des Zarismus zu schildern. Dabei kann sich der Regisseur ganz auf seine Stars Christopher Plummer und Helen Mirren als das Ehepaar Tolstoi und James McAvoy als Bulgakov verlassen. JT