Eine Kaserne im Niemandsland des Kriegsgebiets. Unter den jungen Berufssoldaten ist der 20jährige Johnny – ein „Neuer“. Als die Einheit zu einem verlassenen landwirtschaftlichen Gelände gefahren wird, beginnt ein nervenzehrendes Warten. Johnny versucht, den Sinn des bevorstehenden Einsatzes herauszufinden und stößt dabei auf das Schweigen seiner Kameraden. Irgendwann kommen Lastwagen mit Männern, die als „Feinde“ bezeichnet werden. Den sieben Soldaten wird befohlen, die „Feinde“ zu liquidieren ohne dass es „jemals eine Anordnung gegeben“ habe, so der Offizier später.
Der Regisseur stellt die Frage nach der persönlichen Verantwortung mit einem streng kalkulierten inszenatorischen Konzept. Die kalten Bilder unter sengender Sonne protokollieren die Entwicklung eines Kriegsverbrechens. Seine innere Routine ist vom sozialen Gruppendruck, der Angst vor dem Vorgesetzten, soldatischer Disziplin, moralischer Abgestumpftheit und anschließenden Verdrängungsprozessen geprägt. Am Ende ihres Arbeitstages tauschen sich die jungen Männer auf der Rückfahrt im Bus aus: „Wie viele Schüsse hast Du abgegeben? – Weiß nicht. So viele wie die anderen.“
ORDINARY PEOPLE spricht ein Thema an, von dem nur ungern geredet wird: die Verantwortung für Kriegsverbrechen, die im Namen der eigenen Nation begangen wurden. BB
35 mm | Farbe / colour
Vladimir Perišić
Simon Beaufils
Frédéric Heinrich
Diana Radosavljević, Irena Marjanov
Relja Popović, Boris Isaković, Miroslav Stevanović
Trilema, Prince Film
Wild Bunch
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Vladimir Perišić - geboren 1976 in Belgrad. Er studierte Regie an der Akademie für Filmkunst in seiner Heimatstadt und an der französischen Filmhochschule „La fémis“ in Paris. Sein Studium dort schloss er mit dem Kurzfilm DREMANO OKO ab. ORDINARY PEOPLE ist sein Debütspielfilm.
DREMANO OKO (2003, short)