GREMO MI PO SVOJE

Aleks verbringt die Sommerferien zusammen mit anderen Teenagern in einem Pfadfinderlager. Dort treffen die Jugendlichen allerdings auf einen Leiter, der die ganze Sache ein wenig zu ernst nimmt: Disziplinübungen statt Gameboy, Sportwettkämpfe statt Chips, frühmorgendlicher Drill statt spätabendlicher Partys mit den Mädchen vom Zeltplatz nebenan. Die Stimmung kippt genauso schnell wie die Autorität des Camp-Leiters, der sich nun ein ganz besonderes Spiel ausdenkt: Eine Gruppe Jugendlicher wird in die Natur geschickt, um dort alleine eine Nacht im Freien zu verbringen. Doch die Dreiergruppe geht auf einem Berggipfel verloren, und das ausgerechnet am Tag, bevor die Eltern kommen.

Mit einer Mischung aus Milieustudie und Situationskomik zeigt der Regisseur, der bereits mit seinem Spielfilm NA PLANINCAH (2004, Cottbus 2007) Talent für den Umgang mit Kinder- und Jugendschauspielern bewiesen hat, den Alltag im Pfadfinderlager aus der Perspektive der Jugendlichen. Unprätentiös und unter bewusstem Verzicht auf große Dramen und überspitzte Botschaften platziert er seinen Coming-of-Age-Mikrokosmos aus kleinen Streichen, der Suche nach Abenteuer und erster Liebe in der faszinierenden alpinen Landschaft des Triglav-Nationalparks. Ein Familienfilm, der auf detailgenaue Beobachtung der Gruppenpsychologie und, wenn es zu ernst wird, auf deren ironische Brechung setzt: konventionell inszeniert und dennoch auf der Höhe der Zeit. Eine Mischung, die alle Altersgruppen anspricht – in Slowenien avancierte der Film inzwischen zum erfolgreichsten nationalen Kinohit seit 1990. BB