jelena

Jelena ist eine Frau mittleren Alters. Die ehemalige Krankenschwester ist mit ihrem früheren Patienten Vladimir verheiratet, welcher dem neuen gehobenen Mittelstand der russischen Gesellschaft angehört: Er besitzt ein Apartment in einer Wohnanlage im Herzen Moskaus, ausgestattet mit allen Annehmlichkeiten. Beide haben Kinder aus früheren Ehen: Vladimir eine Tochter, die sich kaum um ihren Vater kümmert; Jelena einen arbeitslosen Sohn, der mit Frau und zwei Kindern von Jelenas magerer Rente lebt, die sie in dessen düstere Vorort-Wohnung trägt. Eines Tages erleidet Vladimir einen Herzinfarkt. Nach seiner Genesung entschließt er sich, sein Testament zu schreiben und alles – auch das Apartment – seiner Tochter zu vermachen. Jelena macht sich um die Zukunft ihres Sohnes und seiner Familie Sorgen und fasst einen gewagten Entschluss, um das zukünftige Wohlergehen ihrer Blutsverwandten zu sichern – auch wenn es eine Entscheidung gegen den Mann, den sie umsorgt und liebt, ist.

Das dritte Werk des Regisseurs markiert eine erfrischende Abkehr von seinen vorangegangenen, viel beachteten, Filmen Vozvrashchenie (2003, Cottbus 2004) und Izgnanie (2007, Cottbus 2007). JELENA hat im heutigen Moskau einen präzisen Schauplatz und – außergewöhnlich für den Regisseur – beschäftigt sich mit sozialen Themen. Der hervorragenden Kameraarbeit gelingt es, die sterile und kalte Atmosphäre von Vladimirs städtischer Residenz im Kontrast zur chaotischen und beengten Wohnung von Jelenas Sohn hervorzuheben.