FINAL CUT – HÖLGYEIM ÉS URAIM

Oft beginnen Liebesgeschichten im Kino. Im Schutz der Dunkelheit können zarte erste Bande geknüpft werden, während die Bilder der Traumfabriken „Boy meets Girl“-Geschichten erzählen. Aus über 450 Filmen hat György Pálfi nun seine Version von Liebe zwischen Männern und Frauen destilliert. So gibt es klassische Déja Vus in einem neuen Kontext: Kontaktaufnahme, Flirt, erster Kuss, Sex, Heirat, Eheleben, Alltag, Eifersucht, Zweifel, Krise, Scheitern oder Versöhnung. Dabei plündert der Ungar den Fundus der Filmgeschichte: Greta Garbo und Brigitte Helm, Rita Hayworth und Marilyn Monroe verführen Jackie Chan, Gérard Depardieu, Leonardo di Caprio oder Zoltan Latinovics. Ganz bewusst hat sich der Regisseur nicht nur auf den tradierten Filmkanon konzentriert; er vermengt Hollywood mit Bollywood und den Kinematographien Ost- und Westeuropas und integriert Neokultfilme von Steven Spielberg über Quentin Tarantino bis hin zu James Cameron.

So entstehen rasante Schnittfolgen, die den Betrachter ebenso verblüffen wie amüsieren. Man kann, muss aber kein ausgewiesener Cineast sein, um diese originelle Fleißarbeit zu goutieren. In über drei Jahren im Schneideraum entstanden, sprengt sie den Rahmen eines klassischen Kompilationsfilms und ist eine echte Regiearbeit mit ausgewiesener Handschrift. Mit einem Budget von 20 Millionen Forint (ca. 70.000 Euro) konnten die Rechte an den Klassikern nicht geklärt werden. So darf das Werk bisher weder in Kinos noch im Fernsehen, sondern nur auf Filmfestivals gezeigt werden.