Ein erst auf Russisch, dann in anderen Sprachen gezählter Countdown macht klar, was geschehen ist: Die menschliche Zivilisation ist untergegangen. Eine alte Frau schaut zurück in die Vergangenheit, ein Baumstumpf ist ihr Kalender. Die jungen Frauen, die sie anführt, haben die zivilisierte Welt nicht mehr kennengelernt, sie haben keine Vorstellung von Moral und Gewissen. Trotzdem sollen sie die Menschheit retten.
Endzeitvisionen waren nicht gerade typisch für das Kino der sozialistischen Tschechoslowakei, auch in den liberalen 1960er-Jahren nicht. Umso größer ist die Ausnahmestellung dieses Films von Jan Schmidt. Er wirkt noch düsterer, wenn man weiß, wo einige Szenen entstanden sind: in der nach der Vertreibung der Deutschen menschenleeren Stadt Doupov (deutsch: Duppau), die seit 1955 zu einem Militärgebiet gehörte und später völlig zerstört wurde. Wie ein höhnischer Kommentar zu der filmischen Post-Apokalypse liest sich die deutsche Inschrift in der zerstörten Kirche: „Es ist vollbracht“. CF
35 mm | s/w / b/w
Pavel Juráček
Jiří Macák
František Fabián
Oldrich Bosák
Jan Klusák
Ondrej Jariabek, Beta Poničanová, Magda Seidlerová, Hana Vítková, Vanda Kalinová, Natálie Maslovová, Irena Lžičařová, Jitka Hořejší, Alena Lippertová, Vladimír Hlavatý, Olga Scheinpflugová, Jana Nováková
Národní filmový archiv
Katerina Fojtova
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Czech Republic
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Jan Schmidt - geboren 1934 in Prag, ČSSR. Nach einem unbeendeten Medizinstudium an der Karlsuniversität in Plzeň studierte er ab 1957 Regie an der FAMU in Prag. 1963 gründete er das Studio Ypsilon in Liberec. Neben Jiří Menzel und Miloš Forman gehört er zu den unbekannteren Regisseuren der Tschechoslowakischen Neue Welle.
CESTA DOMŮ (1960, short)
POSTAVA K PODPÍRÁNÍ (1963, short)
KOLONIE LANFIERI (1969)
LUK KRÁLOVNY DOROTKY (1970)
VOLÁNÍ RODU (1977)
PODFUK (1985)
VRACENKY (1990)