MŁyn I krzyŻ

Dieses außergewöhnliche Filmexperiment versucht das scheinbar Unmögliche: Die Filmische Adaption eines Gemäldes. Und es gelingt. Schauplatz ist Mitteleuropa zur Zeit der Aufklärung: Der Protestantismus findet mehr und mehr Anhänger, ein neues Verständnis von Gott und der Welt kommt auf. Doch die Spanier, im 16. Jahrhundert katholische Herrscher in Flandern, unterdrücken den neuen Glauben mit aller Macht. Inspiriert vom Roman des amerikanischen Kunsthistorikers Michael Francis Gibson, der die Passion Christi ins Flandern des Jahres 1564 verlegt, hat der polnische Regisseur, Dichter und Maler Lech Majewski ein visuelles Meisterwerk geschaffen.

Als Grundlage seiner mehrschichtigen Erzählung dient das großformatige Gemälde „Aufstieg zum Kalvarienberg“ von Pieter Bruegel d.Ä., das im Jahre 1564 entstand. Die Leben von zwölf der insgesamt 500 Charaktere des Kunstwerkes werden hier näher betrachtet und zu einem authentischen Sittenbild des 16. Jahrhunderts verschmolzen. Einer von ihnen ist der den Protestantismus verkündende Prophet, der kurz vor seiner Hinrichtung steht, und seine trauernde Mutter Maria. Ein anderer ist der scheinbar gleichgültige Müller, der in seiner Mühle gottgleich über Allem wacht. Zwischenzeitlich erklärt Bruegel selbst seine Intentionen. Jede Szene ist wie ein Gemälde, jede Geste und Farbe trägt eine spezifische Bedeutung. Ein assoziatives, fast dialogfreies Erlebnis, das mit Charlotte Rampling, Rutger Hauer und Michael York hervorragend besetzt ist.