Moskau 1986: Der Beginn von Glasnost und Perestroika - und dennoch hält die offizielle sowjetische Kultur an ihrem Anspruch an „hohe“ Kunst fest. Hauptfigur des Films ist Boris Fishkin, ein 14-jähriger Junge und zukünftiger Tänzer des Bolshoi-Ballett – zumindest wenn es nach seiner Mutter geht. Sie ist alleinerziehend und schläft mit allen Amerikanern, die sie bei ihrer Arbeit als Dolmetscherin kennenlernt. Von der Mutter halbwegs vernachlässigt, doch von den Großeltern verwöhnt, ist Boris für jegliche Einflüsse der ihn umgebenden Welt empfänglich: sei es die Vorzeigeschülerin der Ballettschule und Tochter eines Parteioberen, die illegalen Händler, die für ein paar Rubel Erinnerungsstücke aus der Sowjetzeit verkaufen, oder Rockmusik und Break-Dance – beides verbotene Früchte im sowjetischen Russland. In der Hoffnung, in dem Jungen die Liebe fürs Ballett zu entfachen – wofür er bisher kaum geeignet und wenig interessiert scheint –, erzählt ihm seine Mutter eines Tages, dass sein Vater niemand anderes als Mikhail Baryshnikov ist. Aber der berühmte Balletttänzer ist ein Dissident und dessen expressiver Tanzstil, den Boris versucht zu kopieren, ist alles andere als konventionelle Praxis am Bolshoi-Theater. Zu allem Überfluss kehrt dann auch noch Boris’ richtiger Vater wieder – aus dem Gefangenenlager…
Durch das hervorragende Drehbuch gelang ein außergewöhnlicher Film über eine Ära, die selten auf so eindringliche und detailgetreue Weise auf Film gebannt wurde – nicht zuletzt Dank der exzellenten Kameraarbeit.
35mm | Farbe / colour
Dmitry Povolotsky
Sergei Mokritsky
Velerio Erini
Valery Arkhipov
Alexander Manotskov
Dmitriy Вyaskubenko, Аnna Мikhalkova, Vladimir Kapustin, Аnatoliy Kot, Sergey Sosnovskiy, Kseniya Surkova, Ilya Putberg, Мarina Politseymako, Тina Barkalaya
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Dmitry Povolotsky - – geboren in Moskau, Russland. Studierte zunächst Klassisches Ballett an der Bolshoi Ballett Akademie, darauf Modernen Tanz und Choreographie an der Juilliard School in New York. Gab das Tanzen für seine neue Leidenschaft, das Filmemachen, nach seinem ersten Kurzfilm 2003 auf.
FRIENDS MY ASS (2003, short)
PAL/SECAM (2008, short)