Sektion: Wettbewerb Spielfilm

MIASTO 44

WARSCHAU 44

JAN KOMASA
Polen, 2014, 139 Min

1944: Polen ist seit fünf Jahren von Deutschland besetzt. Eine Gruppe junger Leute lebt jeden Tag, als ob es der letzte wäre: Sie flirten, lieben, haben Spaß. Aus patriotischem Pflichtgefühl und jugendlicher Abenteuerlust schließen sie sich dem Widerstand an, ohne zu wissen, was sie eigentlich erwartet… Schockierend-realitätsnahes Kriegsdrama, das in Polen zum Box Office-Hit wurde.

Akson Studio

Der Warschauer Aufstand im August 1944 zählt zu den tragischsten, gleichwohl bis heute kontrovers diskutierten Kapiteln der polnischen Geschichte. Angesichts des zu diesem Zeitpunkt bereits anderthalb Jahre andauernden Rückzugs der Wehrmacht an nahezu allen Fronten und der inzwischen bis ans andere Weichselufer vorgerückten sowjetischen und polnischen Truppen schien es nur noch eine Frage der Entschlossenheit, die mittlerweile fast fünfjährige deutsche Okkupation endlich – und das aus eigener Kraft – abzuschütteln. Umso mehr, als sich das Besatzungsregime mit jeder neuen militärischen Niederlage aggressiver und rücksichtsloser gegenüber der Zivilbevölkerung gebärdete, den Warschauern also am Ende womöglich dasselbe Los drohte wie den Bewohnern des im Jahr zuvor liquidierten Ghettos. Dass der Aufstand auch Teil des geopolitischen Tauziehens um die Zukunft Polens würde, war wohl den meisten jungen Leuten, die in jenen Tagen zur Waffe griffen, nicht bewusst.

Mit Blick auf die unzähligen Filme, Bücher und Dokumentationen zum Thema – allen voran Andrzej Wajdas KANAŁ (1957) – grenzte es fast ans Unmögliche, dieses noch einmal neu aufzugreifen. Und doch scheint Jan Komasa genau dies gelungen zu sein: Ein Film, der, auch mit dem Wissen von heute, nie klüger sein will als seine Helden. Vor allem aber zeigt MIASTO 44 dem heutigen jungen Zuschauer nicht nur, welch mörderische Kräfte Krieg entfesselt – er macht sie dank seiner Spezialeffekte auch fast körperlich spürbar.

Filmformat
DCP | Farbe / colour
Drehbuch
Jan Komasa
Kamera
Marian Prokop
Ton
Bartosz Putkiewicz
Schnitt
Michał Czarnecki
Musik
Antoni Komasa-Łazarkiewicz
Darsteller
Józef Pawłowski, Zofia Wichłacz, Anna Próchniak, Antoni Królikowski, Maurycy Popiel, Max Riemelt
Produzent
Michał Kwieciński
Produktion
Akson Studio
Co-Produktion
Narodowe Centrum Kultury, Telewizja Polska S.A., Orange Polska, Muzeum Powstania Warszawskiego, Mazowiecki Fundusz Filmowy
Kontakt
Akson Studio
ul. Piękna 44A
00-672 Warsaw
Poland
Tel.: +48.22.840.68.30
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JAN KOMASA

JAN KOMASA - geboren 1981 in Poznań. Studierte Regie an der Filmhochschule PWSFTviT in Łódź. 2010 gewann er mit SALA SAMOBÓJCÓW / SUICIDE ROOM (2011) zahlreiche Festivalpreise und wurde für den Polnischen Filmpreis nominiert. Idee und Drehbuch zum non-fiktionalen Kriegsdrama OWSTANIE WARSZAWSKIE / WARSAW UPRISING (2014) stammen von ihm.

Filme
FAJNIE, ŻE JESTEŚ (2003, short)
ODA DO RADOŚCI (2005, Co-Regie, Cottbus 2006)
SPŁYW (2007, doc)
SALA SAMOBÓJCÓW (2010, Best Youth Film Cottbus 2011)