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Trailer
Ein Meer aus Anzeigen, Kabeln und Stromkreisplänen visualisiert den unermesslichen technischen Aufwand, der für die Nutzbarmachung von Uran notwendig ist – auch im Kraftwerk Ignalia in Litauen. Einst Symbol technischen Fortschritts und leistungsstärkstes Atomkraftwerk der Welt, wurde es aufgrund seiner baulichen Ähnlichkeit zum Schwesterkraftwerk Tschernobyl aus Sicherheitsbedenken stillgelegt und wird seit 2010 abgebaut. Die in weißen Overalls und Schutzmasken versteckten Arbeiter*innen gehen mit einer solchen Akribie vor, als bauten sie etwas auf, als produzierten sie etwas, statt es zu dekonstruieren. Als stünde die Ankunft von etwas Größerem bevor. Und so ist es auch: Neben dem zurückbleibenden Atommüll der Energiegewinnung fallen bei dem Abbau über Hunderttausend Tonnen an teils radioaktiv verseuchtem Schrott an, der irgendwie irgendwo begraben werden muss. BURIAL thematisiert nicht ausschließlich das Problem der Endlagersuche, sondern zeichnet dabei auch auf subtile Weise ein größeres Verständnis des Mensch-Natur-Verhältnisses und von einem ewigen Zyklus der Ressourcenausbeutung. Die fast meditative Verbindung von Bildern und Klängen lassen den Dokumentarfilm dabei zu einer Art realem Sci-Fi-Horror werden, in dem nicht der Mensch Zentrum und kontrollierende Gewalt des Geschehens ist.
Text: Merlin Webers
08.11.2024 | 18:30 | Glad-House (OmeU + Simultanübersetzung)
10.11.2024 | 10:30 | Obenkino (OmeU)
Vorfilm: EVERYTHING'S FINE, POTATOES IN LINE (Piotr Jasiński, PL/CZ 2022, 13 min)
dcp
Emilija Skarnulyte
Vytis Puronas
Gaute Barlindhaug
Emilija Škarnulytė - Emilija Škarnulytė (b. Vilnius, Lithuania 1987) is an artist and filmmaker. Working between documentary and the imaginary, Škarnulytė makes films and immersive installations exploring deep time and invisible structures, from the cosmic and geologic to the ecological and political. Winner of the 2019 Future Generation Art Prize, Škarnulytė represented Lithuania at the XXII Triennale di Milano. Recent solo exhibitions include Tate Modern (2021), Kunsthaus Pasquart (2021), and the National Gallery in Vilnius (2021). Her films are in the IFA, Kadist Foundation and Centre Pompidou collections and have been screened at the Serpentine Gallery, The Museum of Modern Art, New York, and numerous film festivals. She is a founder and co-director of Polar Film Lab, and a member of artist duo New Mineral Collective.