Sektion: Spectrum

ŠTO DA SE RADI?

WHATʼS TO BE DONE?

Goran Dević
HR, 2022, 78 Min

Ein Eisenbahnwerk in Kroatien wird abgewickelt. Korruptionsvorwürfe werden laut, Existenzen bleiben auf der Strecke. Über ein Jahrzehnt hinweg beobachtet die Langzeitdokumentation einen Kampf um Arbeitsplätze, Prestige und Menschlichkeit um einen Gewerkschaftsführer als Protagonisten, der kein Ventil für seine Wut und Bitterkeit findet.

#doc #political #history 

Im September 2012 steht die Existenz des staatlichen kroatischen Schienenfahrzeugunternehmens Gredelj auf der Kippe. In der 1894 als Eisenbahnwerkstatt gegründeten Traditionsfabrik bläst Gewerkschaftsführer Željko Starčević zum Widerstand – oder ist es ein Aufstand? Soll die Belegschaft streiken oder den fertigen Zug zur Testfahrt nach Österreich schicken? Die Arbeiterschaft ist uneins, wird gegeneinander ausgespielt. Bald verkündet man von oben der Bankrott des Zagreber Unternehmens, Löhne stehen aus, Arbeiter*innen werden entlassen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren begleitet Regisseur Goran Dević seinen aufbrausenden Protagonisten, der sich mit etlichen ehemaligen Mitstreiter*innen überwirft, das politische Lager wechselt… Eindringlich, aber auch mit poetischen Stilmitteln schildert der Dokumentarfilm die Abwicklung und den Zerfall eines Arbeitsplatzes, der für Hunderte Beschäftigte jahrzehntelang als sozialer Dreh- und Angelpunkt fungierte. Gredelj war für die Arbeiter*innen nicht nur ein Ort zum Broterwerb, sondern auch ein Ort des Zusammenhalts und der Freundschaft. Am Ende bleiben nur Ruinen.

Text: Kira Taszman

Drehbuch
Goran Dević
Kamera
Damian Nenadić
Ton
Ivan Zelić
Schnitt
Iva Kraljević
Produzent
Hroje Osvadić
Produktion
Petnaesta umjetnost
Goran Dević

Goran Dević - Goran Dević studied law, archaeology and film art at Academy of Dramatic Art, University of Zagreb, Croatia currently teaches at the Documentary Film graduate studies there. His documentaries and fiction films have won awards in Pula, Cottbus, Prizren, Prague, Sarajevo, Oberhausen, Leipzig, Motovun, and Zagreb. His feature film debut, "The Blacks," co-directed and co-written with Zvonimir Jurić, was critically acclaimed. Retrospectives of his documentaries were featured at Arsenal Berlin, MAXXI Roma, Crossing Europe Filmfestival Linz, Beldocs, and Zagreb. He co-founded the production company Petnaesta umjetnost.

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