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Tamara stammt aus einem heimatlichen Nirgendwo: aufgewachsen in der Provinz Ostdeutschlands auf den Ruinen eines Landes, das es nicht mehr gibt. Als sie kurzzeitig zurückkehrt, feiern die Eltern gerade Abschiedsfest. Sie sind späte Opfer der Wende-Devise „Rückgabe vor Entschädigung“ geworden und müssen ihr Haus aufgeben. Doch es kommt noch schlimmer: Gerade als Tamara wieder anfängt, eine Beziehung zu ihrem Vater – einem Hobbyastronomen und Wende-Chronisten – aufzubauen, stirbt er bei einem Autounfall. Von der Trauer noch benommen, erfährt Tamara allmählich auch die Gründe für das Schweigen ihrer Mutter, die seelischen Narben der Akademikerin nach Arbeitslosigkeit und Umschulung zur Friedhofsgärtnerin. Regisseur Jonas Ludwig Walter erzählt aus der Perspektive einer 1990 Geborenen von ostdeutschen Biografien und ihren Brüchen. In einem zutiefst gespaltenen Ort von Wendeverlierer*innen und –profitierenden deckt Tamara brisante Geheimnisse auf, die auch sie selbst betreffen. Zwischen alten und neuen Familienbanden, Vergangenheit und Zukunft muss sie ihre Identität neu definieren.
Text: Kira Taszman
Jonas Ludwig Walter
Yuri Salvador
Fabian Koppri
Carl Seifert
Bertolt Pohl
Jonas Ludwig Walter - Seit seinem Studium an der OSTKREUZ Schule für Fotografie arbeitete Jonas Walter im Auftrag für Magazine wie stern, Die Zeit, chrismon und Freitag. Ab 2013 studierte er an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF Regie. Nach einiger Zeit an der Kunsthochschule in Havanna, wo er mit dem Goethe-Institut einen Dokumentarfilm drehte, absolvierte Jonas Walter seinen Master in Babelsberg, den er mit TAMARA abschloss.