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Im Mittelpunkt steht der Anwalt Mikhail Benyash, einer der vielen, die von den russischen Behörden als "ausländischer Agent" eingestuft wurden. Jahrelang vertrat er Demonstrant*innen, oppositionelle Journalist*innen und Blogger*innen vor Gericht und wurde schließlich selbst zu einem Bürgerrechtsaktivisten – mit allen Konsequenzen in Form von Verfolgung durch ein repressives System. Benyash ist jedoch nicht der Einzige, der sich gegen staatlichen Druck wehrt. Neben ihm gibt es in verschiedenen Städten Russlands weitere Menschenrechtsanwält*innen, die versuchen, einfache Menschen vor richterlicher Willkür zu schützen. Regisseurin Masha Novikova folgt ihren Protagonist*innen quer durch das Land, vom subtropischen Sotschi bis ins fernöstliche Chabarowsk, und porträtiert nicht nur die furchtlosen Anwält*innen, sondern auch ihre Mandant*innen. Polit-Stars wie Alexej Nawalny sind nicht darunter. Die Anwält*innen verteidigen einen Schüler, der wegen eines anarchistischen Flugblatts inhaftiert wurde, oder eine feministische Künstlerin, die eine weibliche Vagina gemalt hat und wegen "LGBT-Propaganda" angeklagt wurde. Als moderne Don Quijotes, die wissen, dass sie nicht gewinnen können, kämpfen sie weiter gegen das System – denn wenn nicht sie, wer dann?
Text: Ksenia Reutova
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Veranstaltungshinweis:
SlowTalk: „Russland: Recht unter Druck.“ Talk zum Film RUSSIA VS LAWYERS Fr 10.11. 17:00 Uhr | Slow, GLAD-HOUSE
Unter der Herrschaft Wladimir Putins sind Institutionen, die die Gewaltenteilungsicherstellen sollen, fortwährend beschnitten worden: Die Regierung ist vollkommenloyal, das Parlament weitgehend gleichgeschaltet, freie Medien und einenkritischen Diskurs gibt es ebenso wenig wie eine unabhängige Justiz. Diese istselbst zu einem Repressionsinstrument geworden. Seit Beginn des Angriffskriegesgegen die Ukraine hat sich die Lage noch deutlich verschärft. Welche Spielräumegibt es überhaupt noch für Anwält*innen, die Oppositionelle und Andersdenkendeverteidigen?
Veranstaltung in russischer Sprache mit deutscher Übersetzung.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Sacharow-Gesellschaft.
MASHA NOVIKOVA
ALEXANDRA IVANOVA
MARIA URIKH
MARTYNAS BIALOBŽESKIS
Masha Novikova - Masha Novikova was born in 1956 in Moscow, USSR. She studied pedagogy at the University of Moscow. And later worked as a teacher Russian language and literature. In Kazachstan she worked as a director-assistant in a German drama theater. Short before the fall of the Berlin Wall she came to the Netherlands, since then she has been living and working in Amsterdam. First Masha Novikova worked as interpretot and as a teacher Russian. She also worked as a guide in the 'Szar Peter House' in Zaandam. Later Masha started to work as an executive producer for Dutch television. At the same time she studied by Stefan Mayakowski at the 'Kunstweb' camera, script writing and filmdirection.
In 2005 she directed her first film 'Fallen Engel', documentary about traffic in East -European women who were brought to the Netherland to work as prostitues. She did work in Chechnya for documentary by Leo de Boer entitled 'Train to Grozny'. Driven by a feeling of shame about her own country, she has felt very much involved with the Chechnyan war ever since. She also filmed in the other post-Soviet countries, such as Uzbekistan, Tajikistan, Lithuania. She is especially interested in the themes that tell about the individuals in dictatorial state, the influence of war and revolutions on an ordinary citizen. Together with her three daughters, she runs film production company NOVDOC.