Trailer
Der georgische Regisseur Rezo Gigineishvili findet mit einem Regierungskrankenhaus eine treffende Metapher für die Ohnmacht der Macht. Eine Parabel über eine Gesellschaft, die vom Untertanengeist zerfressen ist, über Mächtige, deren Machtfülle zu Selbstbetrug und der Ignoranz offensichtlicher Tatsachen führt, und ein politisches System, dass ihre Symbolfiguren künstlich am Leben halten muss, um selber zu überleben. Und das alles mit einer Hand am Atomknopf. Dazwischen die Krankenschwester Sascha, die sich, von den mächtigen Männern im Haus respektlos behandelt, exklusiv um den todkranken Generalsekretär zu kümmern hat. Aus ihrer Perspektive erleben wir die letzten Tage des sterbenden Autokraten. Pate gestanden hat das Schicksal des Generalsekretärs Konstantin Ustinowitsch Tschernenko, der die Sowjetunion vom Februar 1984 bis März 1985 regierte, und dabei fast die gesamte Zeit todkrank mit einem Lungenemphysem im Krankenhaus lag.
Im Oktober 2023 gewann der Film den renommierten Werner Herzog Filmpreis. In der Laudatio heißt es: „Rezo Gigineishvilis Film zeigt, nur im Detail sichtbar gemacht, die letzte Krise und den bevorstehenden Zusammenbruch eines gesamten Imperiums. Sein Ansatz ist mutig, radikal. Man möchte lachen, aber man kann es nicht, und man möchte weinen, aber das geht auch nicht." (Werner Herzog)
Text: Jörg Taszman, Bernd Buder
Aleksandr Rodionov, Rezo Gigineishvili
Piotr Bratersky
Kirill Vasilenko
Gregory Pushkin
Gia Kancheli
Rezo Gigineishvili - Born in Tbilisi in 1982. Graduated from director's faculty of VGIK (Marlen Khutsiev's class) in 2005 . Directed more than 150 music videos and advertising clips. His feature "Hostages' (2017) was premiered in Berlinale's Panorama and participated in more than 30 international film festivals including Telluride, Edinburgh, Thessaloniki, Shanghai, Haifa, Cairo. Other features: Heat (2005), Love with Accent (2012), No Borders (2015). He lives in Tbilisi, Georgia.