Nach einer missglückten Reportagereise gibt auch noch das Auto der Regisseurin Maradia Tsaava seinen Geist auf. Und zwar mitten auf der Grenze zwischen Georgien und der pro-russischen Konfliktregion Abchasien, die nach einem bewaffneten Konflikt in den 1990er Jahren einseitig ihre Unabhängigkeit erklärt hat. Doch statt zu verzagen, beschließt die Regisseurin, vor Ort zu bleiben und versucht, ins Innere des Landes zu gelangen. Dort haben georgische Staatsbürger*innen sonst keinen Zutritt. Während sie wartet, richtet sie ihre Kamera auf die sympathischen Menschen, die am Staudamm arbeiten, der von Georgiern und Abchasiern gemeinsam betrieben wird. Zutage kommen verborgene Geschichten von legalen und klandestinen Grenzübertritten, die eindrücklich davon erzählen, wie die Menschen trotz Krieg und Leid weiter versuchen, fernab der großen Machtpolitik ein gemeinsames Zusammenleben zu gestalten.
Text: Joshua Jádi
Glad-House/Obenkino: Originalversion mit engl. Untertitel
Nik Voigt
Ana Davitashvili; Tamta Mandzulashvili Niko Tarielashvili; Tengo Mandzulashvil, Geoffroy Garing; Paata Godziashvilii
Maradia Tsaava - Maradia Tsaava ist eine freiberufliche Journalistin und Dokumentarfilmerin aus Tiflis, Georgien. Sie arbeitet mit verschiedenen lokalen und internationalen Medienorganisationen zusammen und ist in der Filmindustrie tätig. Sie vertritt die georgische Produktionsfirma OpyoDoc. Im Jahr 2021 stellte Maradia ihren ersten Dokumentarfilm Water Has No Borders fertig, der beim Internationalen Wettbewerb von DOK Leipzig uraufgeführt wurde, sie arbeitet nun an ihrem zweiten Dokumentarfilm.
2022: Director - At Home (OpyoDoc Production), 8 mins
2021: Director - Water Has No Borders (Opyodoc Production), 86 mins
2020: Director - Adapted (Chaikhana), 21 mins