Sektion: Frauenrollen im Sozialismus und danach

TANGO TRAUM

TANGO TRAUM

Helke Misselwitz
DDR, 1980, 18 Min

Ein filmisches Essay über eine Frau, die in ihren vier Wänden eine Reise nach Argentinien unternimmt.  Wie das geht? Das führt uns die Altmeisterin der Filmkunst Helke Misselwitz vor.

Drehbuch
Helke Misselwitz
Kamera
Gunther Becher, Lutz Körner
Ton
Jochen Huschenbett, Henner Golz
Schnitt
Gudrun Plenert
Musik
Brigitte Unterdörfer
Produzent
Hans-Christian Johannsen, Marina Gand
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Helke Misselwitz

Helke Misselwitz - Helke Misselwitz gehört zu den wichtigsten Filmemachern der letzten DEFA-Generation. Bereits während der Studienzeit fallen ihre filmischen Übungen auf, aber erst 1988 kann sie mit der Dokumentation WINTER ADÉ (1988) nationale Anerkennung erzielen. Die Dokumentation ist eine der wichtigsten über Frauen in der DDR, Sehnsüchte und Befindlichkeiten kommen ungefiltert zum Ausdruck. Auch danach dreht die Regisseurin erfrischende Arbeiterporträts, liefert ungeschminkte Bilder über die DDR-Jugend ab und verfilmt mit HERZSPRUNG (1992) einen der wenigen deutschen Filme über die politische und gesellschaftliche Aktualität kurz nach der politischen Wende in Ostdeutschland.

Helke Misselwitz wird am 18. Juli 1947 in Planitz, bei Zwickau geboren. Nach ihrer Schulausbildung lernt sie den Beruf einer Möbeltischlerin und absolviert dazu ihr Abitur. Nach dem Abschluss der Hochschulreife lässt sie sich an der Medizinischen Akademie Erfurt von 1966 bis 1969 als Physiotherapeutin ausbilden. Danach geht sie nach Berlin und ist als freie Moderatorin sowie Regieassistentin beim Fernsehen der DDR beschäftigt. 1973 wird sie fest angestellt. Zwischen 1973 und 1978 entstehen erste eigene Sendungen. Vom Sender wird sie an die Hochschule für Film und Fernsehen nach Potsdam-Babelsberg delegiert, studiert dort von 1978 bis 1982 im Fachbereich Regie.

Bereits mit ihren Studentenarbeiten erregt Helke Misselwitz Aufmerksamkeit. In VERSTECKEN (1979) und EIN LEBEN (1980) beschäftigt sie sich mit der nationalsozialistischen Zeit, schildert kurz und präzise Situationen um Menschlichkeit und Brutalität. Die Wahl ihres Sujets ist für die Konventionen der Hochschule ungewöhnlich, auch stilistisch fällt der letzte Film durch die Vermischung von dokumentarischen und fiktionalen Momenten auf, erzählt er doch die Geschichte einer deutschen Frau, die ihren Jungen vor der Hitlerjugend bewahrt und einer jüdischen Familie hilft. Er irritiert, weil er in keine der vorgegebenen Schubladen von Opfer und Täter passt. EIN LEBEN (1980) zeigt nur das, was der Film im Titel vorgibt zu zeigen. In HAUS. FRAUEN (1981) porträtiert sie die Bewohner eines heruntergekommenen Hauses. Ihre Diplomarbeit wird DIE FIDELE BÄCKERIN (1982) und schildert den Werdegang einer opportunistischen Kleinbürgerin während des Dritten Reiches und nach dessen Zusammenbruch.

Text: DEFA Stiftung

Foto: Reinhardt & Sommer

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.