Sektion: Frauenrollen im Sozialismus und danach

GRZELI NATELI DGEEBI

IN BLOOM (Die langen hellen Tage)

Nana Ekvtimishvili / Simon Groß
GE/DE/FR , 2013, 103 Min

Georgien 1992: Das Land ist in Umbruchstimmung und so auch die politischen und sozialen Normen. Eka und Natia sind dabei, erwachsen zu werden, als der Boden unter ihren Füßen ständig bebt. Schmerzlich schönes Porträt einer Frauengeneration, die sich kurz nach dem Zusammenbruch des Sozialismus ihren Platz in der Gesellschaft erkämpft.

Es sind die wilden 90er. Die männliche Bevölkerung bewegt sich zunehmend zwischen Krieg, Kriminalität und Alkoholismus und es ist ungewiss, ob sie heute lebendig nach Hause zurückkehrt Für Frauen gibt es nicht viel Platz in dieser patriarchalen und von Gewalt geleiteten Welt, in der die 14-jährigen Eka und Natia aufwachsen. Trotz der düsteren Szenerie schafft es der Film, die Leichtigkeit und Lebendigkeit, die den jungen Frauen eigen ist, beizubehalten. Auch in solchen kläglichen Umständen es wird geliebt und gelacht. Werden Eka und Natia trotz allem doch noch ihr Glück im Leben finden? Die Co-Regisseurin und Drehbuchautorin Nana Ekwtimischwili wuchs selbst in den 1990er-Jahren in Georgien auf und bringt eigene Erfahrungen in ihr Spielfilmdebüt mit ein.

Weltspiegel (großer Saal): Originalversion mit engl. Untertitel + dt. Simultanübersetzung

Nana Ekvtimishvili / Simon Groß

Nana Ekvtimishvili / Simon Groß - Nana Ekvtimishvili, 1978 in Tiflis/Tbilisi, Georgien geboren, startete ihre Karriere als Schriftstellerin bereits im Teenageralter. Sie schrieb Kurzgeschichten für ein georgisches Magazin. Nach einem Philosophiestudium in Tiflis studierte sie “Drama und Drehbuch“ an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. Dort traf sie Simon Groß, Produzent und Ko-Regisseur von Die langen hellen Tage. Nachdem sie Prosa und verschiedene Drehbücher geschrieben hatte, führte sie 2011 Regie bei dem Kurzfilm Waiting for Mum. 2012 gründete sie zusammen mit Simon Groß ihre eigene Produktionsfirma POLARE FILM in Georgien, führte Regie und produzierte Die langen hellen Tage in Georgien. Der Film feierte seine Premiere 2013 im Forum der 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin. Nana und Simon leben in Tiflis, wo sie mit Erfolg eine Eisdielen-Kette betreiben. Nana Ekvtimishvili hat gerade einen neuen Roman beendet.

 

Simon Groß, 1976 in Berlin geboren, studierte Filmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Nachdem er bei mehreren Kurzfilmen Regie geführt hatte, drehte er seinen ersten abendfüllenden Spielfilm Fata Morgana 2006 in Marokko, für den er den Förderpreis Deutscher Film für die beste Regie auf dem Filmfest München erhielt. Er gründete seine eigenen Produktionsfirmen: INDIZ FILM zusammen mit Marc Wächter in Deutschland und POLARE FILM zusammen mit Nana Ekvtimishvili in Georgien. 2012 inszenierte und produzierte er den Spielfilm Die langen hellen Tage in Georgien.