Einen Dokumentarfilm über eine Frauenbrigade – wer will sich das denn abends anschauen? Das fragt sich jedenfalls Ralf, der Regiestudent, der diesen Auftrag bekommt. Aber kaum in der Fabrik angekommen, ist er vom Frauenkollektiv fasziniert. Die Arbeitsabläufe und die Machtverhältnisse innerhalb des Betriebs und die Vielfalt der Charaktere und Meinungen sorgen für das nicht immer leichte Miteinander. Der episodenhaft erzählte Film fängt nicht nur den Alltag der Arbeiterinnen ein, sondern zeichnet die einzelnen Protagonistinnen als individuelle Persönlichkeiten mit ihren Hoffnungen, Wünschen und Träumen.
Obenkino: Originalversion mit engl. Untertitel
Mi, 9.11., 20:30 Uhr im Glad-House: SlowTalk zu "Frauen im Sozialismus und danach", u.a. mit Regisseurin Iris Gusner
Iris Gusner, Günter Haubold
Günter Haubold
Peter Foerster, Wolfgang Großmann
Gabriele Kotte, Dieter Adam
Baldur Böhme, Orion (Musikgruppe)
Lissy Tempelhof (Meisterin)
Madeleine Lierck (Susi)
Barbara Schnitzler (Anita)
Viola Schweizer (Kerstin)
Evelin Splitt (Gertrud)
Monica Bielenstein (Ella)
Klaus Piontek (Reinhold)
Wolfgang Dehler (Lauterbach)
Fritz Marquardt (Pachnin)
Heide Kipp (Frau Wicker)
Jaecki Schwarz (Bruns)
Carmen-Maja Antoni (Fremde Meisterin)
Rosemarie Gerber (Die Neue)
Gertraud Kreißig (Krankenschwester)
Iris Gusner - Iris Gusner gehört zu den wenigen weiblichen Spielfilm-Regisseuren der DEFA. Ihre Karriere verläuft alles andere als gradlinig. Der erste eigene Film wird verboten, eines ihrer eingereichten Szenarien liegt mehr als zehn Jahre in den Schubladen. Danach inszeniert die Regisseurin sechs Spielfilme für die DEFA, wobei das Gruppenporträt ALLE MEINE MÄDCHEN (1979) zu ihren erfolgreichsten Film zählt.
Geboren am 16. Januar 1941 in Trautenau (heute Trutnow, Tschechien), bewirbt sie sich 1960 mit Erfolg an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg am Fachbereich Regie. Im darauffolgenden Jahr wird sie nach Moskau an das Staatliche Allunionsinstitut für Kinematographie (VGIK) delegiert. Einer ihrer Dozenten ist der Regisseur Michail Romm. Ihr Studium schließt sie mit dem Kurzfilm STRACHOWOJ AGENT (1967) ab.
Text: DEFA Stiftung
Foto: Klaus Goldmann, DEFA Stiftung