Trailer
Die Bewohner*innen von Davuds und Bacis Dorf sind an einer mysteriösen Seuche gestorben. Die beiden überlebenden jungen Leute trauern und kämpfen ums Überleben. Mit seinen in der Ölfelder- und Wüstenlandschaft der aserbaidschanischen Ebene gedrehten epischen Bildern kreiert Hilal Baydarov mit einem Mikro-Budget einen hohen Produktionswert. Hinter der dystopischen Oberfläche entwickelt sich kontemplativer Tiefgang, hinter den Traumata der Protagonist*innen die Erkenntnis, dass der gewonnene Krieg mit einem Pyrrhussieg endete, hinter ihrer Trauerarbeit die Sehnsucht nach Hoffnung, nach Erlösung. "In SERMON TO THE FISH geht es nicht um eine bestimmte Schlacht, sondern um die vergessenen Seelen, die sich in einem Schmerz verlieren, den auch ein Sieg nicht lindern kann. Angesichts der Kriege in Osteuropa und anderen Teilen der Welt ist SERMON TO THE FISH eine notwendige philosophische Erzählung“, so Maria A Ruggieri, Leiterin des Weltvertriebs Asian Shadows. In der Geschichte von der Fischpredigt, verfasst Mitte des 17. Jahrhunderts, wird dem Heiligen Antonius von den häretischen Stadtvätern von Rimini verboten den Menschen zu predigen, daraufhin hören ihm die Fische zu. Bei Regisseur Baydarov gibt es kaum noch Menschen, und die wenigen Fische, die hier auftauchen, suchen verzweifelt nach der Kraft, um aus den poetischen Bildern dieses Films Überlebenswillen zu schöpfen.
Text: Bernd Buder
Stadthalle: Originalversion mit engl. Untertitel + dt. Simultanübersetzung
Weltspiegel Saal 2: Originalversion mit engl. Untertitel
Hilal BAYDAROV
Hilal BAYDAROV
Christian GIRAUD
Kanan RUSTAMLI
Rama ASGAROVA as Sura Orkhan ISKANDARLI as Davud Huseyn NASIROV as Commander
Hilal Baydarov - Hilal Baydarov ist ein Schriftsteller/Regisseur aus Baku, Aserbaidschan. Während seiner Schulzeit gewann er zweimal, 2004 und 2005, die nationalen Meisterschaften in Mathematik. Im Jahr 2011 führte er das aserbaidschanische Team bei der Informatikolympiade an. Nach einem Master in Informatik studierte Baydarov an der Sarajevo Film Academy bei dem renommierten ungarischen Filmemacher Béla Tarr, bevor er sein Spielfilmdebüt "HILLS WITHOUT NAMES" (2018) drehte, der auf dem Montreal World Film Festival uraufgeführt wurde, im selben Jahr gewann sein Dokumentarfilmdebüt "BIRTHDAY" den Docu Talent Award auf dem Sarajevo Film Festival. Seitdem hat Hilal eine preisgekrönte Trilogie von Dokumentarfilmen fertiggestellt, die in Katech Aserbaidschan spielen: "WHEN THE PERSIMMONS GREW" (2019), der den Heart of Sarajevo für den besten Dokumentarfilm in Sarajevo und den Interreligiösen Preis sowie eine besondere Erwähnung der Jury bei Visions du réel gewann; "MOTHER AND SON" (2019), der im Hauptwettbewerb des IDFA uraufgeführt wurde; und "NAILS IN MY BRAIN" (2020), der bei Cinema du réel Premiere hatte.
- IMDb-Minibiografie von: Elshan Abbasov