Metronom

Eigentlich wollte Regisseur Alexandru Belc einen Dokumentarfilm über den Alltag junger Leute in den 1970er-Jahren machen. Damals kam der Diktator Nicolae Ceauşescu gerade von einer Reise nach Nordkorea und China zurück, wo er sich von den Ideen der Kulturrevolution inspirieren ließ. Bei der Recherche über den exilierten DJ Cornel Chiriac, dessen Sendung „Metronom“ auf Radio Free Europe Jugendkult war, stieß er auf Geheimpolizei-Pläne zur Infiltration des Alltags Jugendlicher. So entstand die Idee, eine Geschichte aus der kommunistischen Ära mal anders zu erzählen. Mit ganz universtellen Teenager-Prototypen wie dem Aufschneider Silviu, der bei seinen Freund*innen ein Star ist, weil er die besten Ceauşescu-Witze und einen französischen Journalisten kennt, der ihm neue Platten besorgt, der zurückhaltenden Ana, die eigentlich ziemlich genau weiß, was sie will, dabei aber von ihren Eltern in Schach gehalten wird, und ihrem Schwarm Sorin, der sie mit seiner überheblichen Unentschlossenheit in die Introversion treibt. Als die Polizei eine Party der Jugendlichen auflöst und die Gäste aufs Revier mitnimmt, wird die Schwerelosigkeit der Jugend von Überlebensfragen überlagert: reines Gewissen oder Zukunftschance, Freundschaft oder Kollaboration. Für manche geht auch beides …

Text: Bernd Buder

Stadthalle: Originalversion mit engl. Untertitel + dt. Simultanübersetzung

Weltspiegel Saal 2: Originalversion mit engl. Untertitel