Der Kolchosevorsitzende warnt Sosana vor großen Veränderungen. Das Lager der Geolog*innen ist schon errichtet, doch in der Spannung zwischen Tradition und Fortschritt stehend geht der Hirte weiterhin seiner Arbeit im Tal nach. Der als lieblich anmutende Natur- und Lebensraum der Außenseiterfigur wird immer enger. Die Kraft des Fortschritts reicht auch bis ins Private und entfremdet Sosana von seiner Familie. Für den Regisseur Merab Kokotschaschwili, der in der Sowjetunion den Film lange nicht zeigen durfte, steht fest: „Wenn der Mensch in seinem Handeln nicht frei sein kann, gibt es keinen Fortschritt“. Sosana wird zwar als „ein Mensch, der aus der Vergangenheit kommt“ charakterisiert, trotzdem schafft er als Träger der georgischen Kultur einen Raum für einen alternativen Lebensweg. Eine Spielfilmpastorale über eine brüchige Idylle.
Text: Irine Beridze
Gladhouse: Originalversion mit deutschem Untertitel
Merab Kokotschaschwili - Sowjetischer und georgischer Filmregisseur, Schauspieler, Drehbuchautor.
Geboren am 21. März 1935 in Tiflis (heute Tiflis, Georgien).
1958 absolvierte er die Regieabteilung der VGIK (Werkstatt von G. P. Shirokov). Er verteidigte sich 1960 mit dem Film From Court to Court.
In den frühen 1970er Jahren leitete er eine Gruppe von Schauspielern in Kursen bei Georgia Film.
Seit 1976 - Künstlerischer Leiter der Georgian Television Film Company.
Seit 1989 ist er Dozent und später Professor an der Filmfakultät der Georgian State University. Leiter des Labors für Filmsprache und -struktur.