Nutsa Gogoberidze steht mit ihrem Stummfilm „Ujmuri” nicht nur am Anfang des weiblichen Filmschaffens in Georgien, sondern bildet auch als erste Filmemacherin das Bewusstsein für ökologische Themen. Die Region an der Schwarzmeerküste, die einst als das Land des Goldenen Vlies und als das Königreich der Kolchis galt, ist heute nichts weiter als eine marode Sumpflandschaft. Das Wasser hindert hier förmlich jedes menschliche Bestreben nach Fortschritt. Doch kann das sowjetische Modernisierungsprojekt die nötigen Veränderungen einleiten? Können der Kreislauf der Natur und der Mythos den Fortschrittsgedanken weichen? Mit starken Charakteren, die durch Kontrastmontage in Szene gesetzt werden, wird eine alternierende filmische Erzählung geschaffen, die beeindruckende Bilder hervorbringt und traditionsbildende Funktion übernimmt.
Text: Irine Beridze
Glad-House: Originalversion mit engl. Untertitel + dt. Simultanübersetzung
Veranstaltungshinweis (siehe Rahmenprogramm)
SlowTalk zu ECOEAST
Do 10.11. 19∶30 Uhr | Slow, Glad-House
Die neue Sektion beim FFC diskutiert ökologische Themen und die Auswirkungen der Eingriffe in Natur und Landschaft auf das soziale Miteinander. In diesem Jahr zeigen zehn Filme, wie sich georgische Regisseur*innen zwischen1934 und heute mit dem Thema beschäftigen. Im „Slow“ sprechen die Filmemacher*innen und Expert*innen über die Wechselwirkungen zwischen Ökologie und Gesellschaft, Industrialisierung und Protestkultur und die Rolle des Mediums Films in der Nachhaltigkeitsdebatte
Nutsa Gogoberidze
Shalva Apaqidze
Mikheil Gotsiridze
Nutsa Gogoberidze -