JA I FELIKS

Tymophiy lebt mit seiner Mutter und seiner Oma in einer hübschen, aber engen Wohnung. Eines Tages bringt die Großmutter von einer Trinktour den alten Kriegsveteranen Felix mit und der schräge Kauz zieht kurz darauf ein. Was anfangs wie ein Unfall wirkt, entpuppt sich bald als erste tiefe Freundschaft für den Jungen und auch als Vater-Ersatz, der ihn auf die harte Erwachsenen-Welt vorbereitet. Doch die zuweilen von brutaler Gewalt durchzogene Radikalität mit der Felix zu Werke geht und nächtliche Panikattacken, zeugen davon, dass in der Seele des ehemaligen Afghanistan-Soldaten ein loderndes Feuer tobt. In drei Episoden erzählt Iryna Tsilyk davon, wie sich die beiden Freunde mit den Jahren höchst unterhaltsam, aber auch tragisch aneinander reiben und sich ihre Leben in sehr unterschiedliche Richtungen entwickeln. Das Drehbuch basiert auf dem Roman Wer bist du? von Tsilyks Ehemann Artem Tschech, der gerade unter dem Titel "I've accepted my death“ von seinen eigenen Kriegserfahrungen berichtete. Ein Umstand, den er sich zur Zeit der Entstehung dieses Films wohl nicht mal in seinen schlimmsten Alpträumen hätte vorstellen können.

Text: Joshua Jádi

Kammerbühne : Originalversion mit engl. Untertitel + dt. Simultanübersetzung