Irgendwo im Donau-Delta, Rumänien. Eine abgelegene Landschaft. Kinder spielen in einem Schiffswrack. Ein Fremder nähert sich. Die Kinder schließen den erschöpften, verletzten Mann in ihrem Schiff ein. Ein Gefangener? Ein Objekt der Zuneigung? Ein Spielzeug? Zunächst als Dokumentarfilm gedacht, baute Philip Martin in sein Portrait einer Gruppe Kinder aus einem abgelegenen Dorf eine Spielfilmhandlung ein. Bei den präzisen Beobachtungen ließ er sich von seinen Erfahrungen als Dokumentarfilmer und Fotograf leiten. In langsamem Tempo, ohne gesprochene Dialoge, ohne Musik und mit viel Gefühl für die Landschaft, erschließt sich eine Reflektion über menschliches Handeln zwischen Sadismus und Mitleid. Stück für Stück entwickelt das zunächst rüde Spiel seine menschlichen Facetten, vermittelt sich die langsame Annäherung zwischen den Kontrahenten durch Bewegungen, Blicke und Gesten. Mit kleiner Crew und einfachem filmischen Equipment gelingt es Martin, das ganze Spektrum zwischenmenschlicher Begegnungen von Angst bis Nähe, von Hass bis Mitleid abzubilden. Dahinter die Natur, nahezu unberührt, aber doch von den Spuren einer scheinbar vergessenen Zivilisation gezeichnet. Sie wird zur vernarbten Bühne eines anarchischen Schauspiels, dessen dramaturgisches Understatement den Zuschauer in die Lage versetzt, die Sinne zu öffnen. Um in der gleichen Einstellung wieder jedwede Esoterik auf einen primitiven, ja grausamen Kern in der Balance zwischen Natur und Mensch herunterzubrechen.
DCP | Farbe / colour
Philip Martin
Philip Martin
Nassim El Mounabbih
Christi Belea, Constantin Puscaru, Catalin Puscaru
Eaux Vives Productions
Xénia Maingot
8 rue Godillot
93400 Saint Ouen
France
tel. : +33(0)1 7473 4472
xmaingot@eauxvivesproductions.com
www.hungryman-lefilm.com
Philip Martin - – ging mit 16 Jahren
nach Italien, um bei dem Regisseur Paul
Casalini das Filmemachen zu lernen. Er
realisiert hauptsächlich TV-Produktionen
und arbeitet als Fotograf. Seit 2000 hat
er in Paris, Montpellier, Mailand und
Glasgow ausgestellt.